Adlershof am Main
Wie „verkauft“ man einen Standort?
Dienstag, 28. August 2007: Wir sind im Aufzug des „Maintowers“ in Frankfurt am Main. Es geht hinauf in die 53. Etage. Ein atemberaubendes Panorama: Unser Blick schweift über Frankfurt, den Horizont begrenzen der Taunus, der Odenwald und der Spessart. Wir, das sind acht Standortentwickler, Unternehmer und Wissenschaftler aus der Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstadt Adlershof, sind auf „Roadshow“. Thema: „Science 2 Business – Rohstoff Wissen als Erfolgsfaktor’“. Heute Abend ist die American Chamber of Commerce in Germany (AmCham) unser Veranstaltungspartner. Sie hat Gewicht in der deutschen Wirtschaft. Amerikanische Unternehmen zählen hierzulande zu den großen, in Ostdeutschland zu den größten Investoren.
Wissen schafft Arbeit
Roadshows haben ihre eigenen Gesetze. Sie sollen Botschaften ins Bewusstsein interessierter Kreise tragen. In unserem Fall geht es um Wissen und Bildung. Berlin verfügt über eine Wissenschafts- und Forschungslandschaft, die ihresgleichen sucht. In deren unmittelbaren Umfeld entstehen neue, innovative Industriestrukturen, die in beachtlichem Umfang neue Arbeitsplätze schaffen – vor allem in Adlershof. Darum geht es heute. In der Diskussionsrunde soll klar werden, warum es sich für die Frankfurter Business-Community lohnt, in Deutschlands größten Wissenschafts- und Technologiepark zu investieren. Dafür müssen wir etwas bieten. „So etwas kann man nicht im Hinterzimmer eines Landgasthofs vorstellen“, bemerkt Claus Heitmann, Geschäftsführer C2GO inprocess solutions GmbH. So wurde ein Fernsehstudio des Hessischen Rundfunks in fast 200 Metern Höhe gewählt. Viele Berliner Fernsehzuschauer kennen es von den „Ziehungen der Lottozahlen“. Wir erwarten rund 60 Gäste - Banker, Berater, Unternehmensvertreter, einen Querschnitt durch die Frankfurter Business-Community. Aus den Niederlanden ist René Buck angereist. Er berät internationale Unternehmen bei der Standortsuche und erklärt, dass Adlershof im internationalen Vergleich zwar nicht mit den Preisen der posteuropäischen Konkurrenz mithalten kann, dafür aber bei den untersuchten europäischen Technologieparks einen Spitzenplatz belegt.
Neue Formate für die Präsentation
Roadshows sind für Aktiengesellschaften etwas Alltägliches, für einen Technologiepark sind sie etwas völlig Neues. Drei Roadshows hat die Adlershof Projekt GmbH bereits veranstaltet, zwei davon in München, eine in Hamburg. „Wir sprechen zwischen 500 und 5000 Adressaten an“, informiert Heidrun Wuttke, bei Adlershof Projekt für das Marketing zuständig. Am Ende kommen rund 50 bis 70 interessierte und für uns interessante Gäste.“ Wer heute kommt, hat Interesse und immerhin 75 Euro Eintrittsgeld bezahlt. Dafür wollten die 60 Teilnehmer nicht nur die schöne Aussicht genießen.
Das Fazit? „In Frankfurt hatte ich den Eindruck, auf ein Publikum mit großem Interesse zu stoßen“, resümiert Professor Elsässer vom Max-Born-Institut, dem es wichtig war, Vertreter der Business-Community kennen zu lernen. „Unser Auftritt war authentisch, kompetent und glaubwürdig. Das hat das Publikum sofort erkannt und entsprechend honoriert“, ergänzt Peter Brüggemann, Geschäftsführender Gesellschafter der Ideea Messe- und Dekorationsbau GmbH. Er und Thomas Laurent, Geschäftsführer der eagleyard Photonics GmbH, hatten noch vom Abend zwei konkrete Geschäftskontakte mitgebracht.
Zum Thema: Dr. Thomas Laurent
Auf höchstem Niveau…
… aufzutreten ist für einen erfolgreichen Standort wie Adlershof inzwischen selbstverständlich. In Frankfurt gingen WISTA-MANAGEMENT GMBH und Adlershof Projekt GmbH mit uns Unternehmern gleich auf einen der höchsten Wolkenkratzer von Europas einziger Stadt mit amerikanischer Skyline.
„Roadshows“ sind in der Wirtschaft längst ein erprobtes Vertriebsinstrument. Vor allem, wenn es darum geht, neue Aktien an den Käufer zu bringen. Aber ein Technologiepark, der auf Reisen geht, das ist etwas Neues. Auch für mich.
Adlershof wartet nicht, bis die potenziellen Kunden nach Berlin kommen, sondern geht dorthin, wo in Deutschland wirtschaftlich die Musik spielt: nach München, Hamburg, Frankfurt und demnächst nach Düsseldorf oder Köln. Adressaten dort sind Unternehmensvertreter unterschiedlicher Branchen, Investoren, Projektentwickler, Bauträger und Multiplikatoren. Ziel ist es, Adlershof bekannt zu machen, Adlershof als Marke zu etablieren, Interesse für Adlershof zu wecken und Adlershof als hervorragenden Investitionsstandort zu präsentieren.
Was haben wir nach Frankfurt mitgebracht? Uns selbst, Wissenschaftler und Unternehmer, Menschen, die für Adlershof stehen. Das ist authentisch und viel eindrucksvoller als jede Powerpoint-Präsentation oder jeder empirisch gesättigte Fachvortrag.
Unsere Podiumsrunde war ein eingespieltes Team, das Ganze war professionell organisiert und gut moderiert. Unsere Botschaften sind auf großes Interesse gestoßen. Wir konnten überzeugend erklären, wie Adlershof funktioniert, die ganze Wertschöpfungskette von der Idee bis zum Produkt vorstellen. Besonders wichtig schien mir auch, dass nicht nur die Wissenschaft und wissenschaftsnahe Unternehmen, sondern auch ein Vertreter der Medienstadt auftrat und wir damit zeigen konnten, wie breit das Leistungsspektrum von Adlershof ist.
Es kommt also auf den angemessenen Auftritt und vor allem auch auf einen starken Partner vor Ort an. Auch trägt die Wahl der Location viel dazu bei, wenn man eine Botschaft überbringen will. Schließlich geht es um Werbung für einen, für unseren Standort, Werbung auf höchstem Niveau.
„Science 2 Business - ‚Rohstoff Wissen’ als Erfolgsfaktor“ verfolgt dieses Ziel - mit Erfolg, wie ich meine. WISTA und Adlershof Projekt planen noch für dieses Jahr einen weiteren Auftritt in einer westdeutschen Großstadt und für das kommende Jahr weitere „Roadshows“. Ich kann sie uns Adlershofer Unternehmern nur sehr empfehlen.
Herzlichst, Ihr
Thomas Laurent
Geschäftsführer eagleyard Photonics GmbH
Fotos der Veranstaltung