Agile Möblierung
System 180 sorgt für flexible Raumkonzepte
Die Pandemie hat einen Flexibilisierungsschub in der Arbeitswelt ausgelöst. Die Anforderungen an Räume und Möbel verändern sich. Wo hybrides Arbeiten und agile Prozesse für bunt zusammengewürfelte Teams sorgen, braucht es flexible Raumkonzepte und Möbel, die sich im Sinne der Nachhaltigkeit verlustfrei an die veränderliche Nutzung anpassen lassen. Wer diesem Anforderungsprofil folgt, wird früher oder später auf das modulare System 180 stoßen.
„Produktion, Entwicklung und Vertrieb arbeiten in unserer weitläufigen Halle Hand in Hand“, berichtet Elisabeth Helldorff. Sie ist bei der System 180 GmbH in Adlershof für den Vertrieb, das Marketing sowie für Innovation und Businesstransformation verantwortlich; eigentlich ist die gebürtige Österreicherin Musikerin und promovierte Kulturwissenschaftlerin. Sie ist eine typische Vertreterin des Wandels in der Arbeitswelt. Grenzen verschieben sich. Starre Berufsbilder werden durchlässig, da in zunehmend agilen Prozesswelten neue Kompetenzen gefragt sind: Kommunikations- und Teamfähigkeit, kreatives Anwenden von methodischem Wissen, intrinsische Motivation und hohe Flexibilität.
Spätestens seit der Pandemie ist das agile – oft hybride – Arbeiten in wechselnden Teams an der Tagesordnung. Mit voranschreitender Digitalisierung und dem Vormarsch der künstlichen Intelligenz beschleunigen sich Innovationszyklen. In dieser volatilen Welt sind eingefahrene Prozesse, ausgetretene Pfade und starre Raumkonzepte Auslaufmodelle. Stattdessen kommt es auf Reaktionsfähigkeit, Wachsamkeit und Resilienz an. Es gilt, Arbeits- und Teamprozesse aufzubrechen. Wie die moderne Musik alte Hits sampelt, entsteht technologische Innovation immer öfter, indem vorhandene Technik neu zusammengedacht und kombiniert wird. Dafür müssen wechselnde Teams projektweise ihre jeweiligen Kompetenzen zusammenbringen. „Im Sinne der Kreativität und Effizienz sollten sie dabei zumindest zeitweise in denselben Räumen arbeiten“, meint Helldorff. Der Mensch sei nun mal ein physisches Wesen mit sehr ausgeprägten Sinnen. „Dass wir gleich gut funktionieren, wenn wir bei digitalen Meetings nur einen kleinen Teil dieser Sinne nutzen, ist ein Irrglaube“, sagt sie.
Doch wie müssen Räume und Möbel beschaffen sein, um den neuen Prozessen in wandelnden Teams gerecht zu werden? Ein Blick auf Helldorffs einleitenden Satz, „Produktion, Entwicklung und Vertrieb arbeiten Hand in Hand“, legt eine heiße Spur. In der Aufzählung fehlt etwas: Wie kann ein Anbieter von Möbeln und Raumkonzepten ohne eine Designabteilung auskommen? Die Frage führt zum Kern von System 180. Erdacht vom Architekten und Ausstellungsmacher Jürg Steiner handelt es sich um ein komplett modulares Möbelsystem. Die Zahl 180 im Namen weist auf die kleinste Einheit: 180 x 180 mm. Die ganze Welt lässt sich darin fassen. Verdoppelt auf 360 mm passen Aktenordner hinein. Vervierfacht auf 720 mm ergibt sich die übliche Tischhöhe. Einen Schritt weiter bei 900 mm werden Handläufe angebracht. Auch für Treppenstufen passt es. Das Unternehmen baut Rohre in vier Stärken zwischen 20 mm und 60 mm für Möbel, Treppen, Fassaden, für temporäre Einbauten in Museen und für Events in aller Welt. Diese Stahlrohre, deren abgeflachte Enden an stählernen Knoten verschraubt sind, sind das Leitmotiv, das im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Plattenwerkstoffen immer neue Kompositionen von Regalen, Tischen, Betten – oder was auch immer an Möbeln benötigt wird – ermöglicht.
„Wir haben keine Designabteilung, weil Neuentwicklungen immer zusammen mit der Kundschaft entstehen. Deren Bedürfnisse und Kreativität führen stets aufs Neue zu Antworten auf Raumanforderungen, die sich aus den Modulen des Systems 180 kombinieren lassen“, sagt Helldorff. Schreib- und Stehtische, Garderoben, Whiteboards – sogar ein Basketballkorb: anything goes. Ganz ohne Abfall. Die modularen Stahlgerüste sind ohnehin wiederverwendbar. Die Platten meist ebenfalls. Geliefert wird – wenn möglich – in immer wieder nutzbaren Stoffdecken. Auch wirken die Adlershofer in staatlich geförderten Forschungsprojekten mit, um die Entwicklung recycelter Holzwerkstoffe und biobasierter Leime zu unterstützen. Denn Langlebigkeit und Kreislauffähigkeit ist ebenso Kern des Systems, wie dessen Flexibilität und hundertprozentige Orientierung am Bedarf der Kundschaft. Insofern arbeitet System 180 seit den Anfängen im Jahr 1981 an Konzepten für die Zukunft der Arbeit. Nur sind diese heute aktueller denn je.
Peter Trechow für Adlershof Journal