Antiterroreinheit
Radikalfänger gegen Sonnenbrand
Sonnenhungrige, Hochleistungssportler, Gestresste und Raucher brauchen viele Vitamine, um krankmachende freie Radikale in Schach zu halten. Ein wirksames Antioxidans hat die seit 15 Jahren in Adlershof agierende Firma Galenus entwickelt. Das Institut ist inzwischen zur international renommierten Einrichtung in der UV-Schutz- und Vitaminforschung avanciert. Dabei wäre die Forschung um ein Haar mit der Wende weggefegt worden – wenn Gründer und Galenus-Chef Norbert Groth nicht Mut bewiesen hätte.
Bei herrlichem Sommerwetter steigt die Terrorgefahr enorm. Und zwar für unseren Körper, weil Sonnenstrahlen die Haut schnell altern lassen oder gar Hautkrebs verursachen können. Schuld sind freie Radikale. Doch das Adlershofer Privatinstitut Galenus hat ein Mittel entwickelt, das, wie Gründer und Geschäftsführer Norbert Groth sagt, als eine Art„Antiterroreinheit“ freie Radikale bekämpft. Üblicherweise werden diese durch Sonne, Stress, Sport oder Rauchen verursachten kurzlebigen und damit sehr reaktionsfreudigen Molekülbruchstücke versucht mit Vitaminen in Schach zu halten. Das ist jedoch mit der heutigen Ernährung und dem üblichen Stress nur schwer zu machen.
Apfelbeerenextrakt doppelt so effektiv wie reines Vitamin C
„Unser Nahrungsergänzungsmittel bindet freie Radikale im menschlichen Körper mit der 60-fachen Wirksamkeit von reinem Zitronensaft. Wer pro Tag zwei Teelöffel davon nimmt, erreicht die radikalfangende Wirkung von elf Zitronen, womit das Mittel doppelt so effektiv wie reines Vitamin C ist“, erklärt Medizinphysiker Groth. Kaum ein anderes Antioxidans ist derart wirkungsvoll. Das in Döschen frei verkäufliche und bereits von deutschen Olympioniken mehrfach verwendete Mittel hört auf den Namen „Aronia energy“. Das patentierte Granulat besteht aus Aroniaextrakt (Aronia melanocarpa, Apfelbeere), Topinamburextrakt, Vitamin C und Traubenzucker. Die namensgebende Apfelbeere kommt ursprünglich aus Nordamerika und Topinambur aus Brasilien. Die Wildfrüchte enthalten sehr viel Bioflavonoide, die zu den wirksamsten natürlichen Radikalfängern zählen, erklärt der Galenus-Chef: „Damit wird das Gewebe vor Sauerstoffradikalen geschützt und die Regeneration von Zellen unterstützt.“ Topinambur enthält den Stoff Inulin, der das Immunsystem stärkt.
Die Idee kam dem Forscher bei mehreren Gläschen Rotwein, die er auf ihre antioxidative Wirkung untersucht hat. Schnell wurde klar: Je dunkler das Tröpfchen, desto neutralisierender wirkt es. „Wir haben verschiedene rote Beeren analysiert und stießen schließlich auf die violett-schwarzen Apfelbeeren, in deren Schale der höchste Gehalt an Radikalfängern ermittelt wurde“, berichtet Groth. Nachdem die Grundsubstanz gefunden war, machten sich die Forscher in Adlershof daran, ein schonendes Verfahren der Wirkstoffextraktion und schließlich ein Präparat zu entwickeln.
Lancaster-Produkte mit Adlershof Know-how
Groth selber ist im Wissenschaftsstandort Adlershof fest verwurzelt, wo er schon vor der Wende darüber forschte, welche freien Radikale die Haut altern lassen. Als sein Arbeitsbereich abgewickelt werden sollte, stoppte er gewissermaßen die Verschrottung der Gerätschaften der Labors auf halbem Wege, um damit 1993 seine eigene Firma zu gründen. Inzwischen beschäftigt das Privatinstitut Galenus sechs Mitarbeiter und macht eine knappe Million Euro Umsatz im Jahr. Zu den Kunden zählt auch die internationale Kosmetikindustrie, darunter der französische Kosmetikkonzern Lancaster, der von dem Wissen aus Adlershof für seine Anti-Aging- und Sonnenschutzprodukte profitiert. In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Firma zu einer führenden Einrichtung in der UV-Schutz- und Vitaminforschung gemausert. Das hängt auch mit den guten Arbeitsbedingungen in Adlershof zusammen: „Die technische Ausstattung der Gebäude ist sehr gut. Außerdem findet sich hier hochspezialisiertes Know-how an einem Ort, wobei der Austausch untereinander außerordentlich gut funktioniert“, lobt Groth. Er selber sieht sich übrigens als „Ureinwohner“ von Adlershof.
von Chris Löwer