Berlin Adlershof: Unternehmen setzen erstmals mehr als 4 Mrd. Euro um und blicken weiter zuversichtlich in die Zukunft
Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark verdoppelt Umsatz in nur acht Jahren
Der Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof hat sich auch 2024 weiterhin positiv entwickelt. Die Umsätze und Haushaltsmittel wuchsen um 3,5 % auf über 4,0 Mrd. Euro (2023: 3,9 Mrd. Euro) an. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um rund 1.100 auf rund 29.100 Personen an. Die Zahl der Studierenden ist mit rund 6.300 (2023: 6.400) leicht rückläufig. Die Förder- bzw. Drittmittel der in Adlershof ansässigen Einrichtungen der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) betrugen 43 Mio. Euro, die Grundfinanzierung lag bei 67 Mio. Euro. Bei den außeruniversitären Instituten beliefen sich die Haushaltsmittel auf 251 Mio. Euro; ein Drittmittelvolumen von 81 Mio. Euro konnte registriert werden. Die Zahl der Beschäftigten in den wissenschaftlichen Einrichtungen lag in Gänze bei 4.100.
Die Geschäftsentwicklung für das Jahr 2025 schätzen die Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark noch positiver ein als im Vorjahr. Rund 46 % erwarten einen Umsatzanstieg, während rund 43 % der Unternehmen mit gleichbleibenden Umsätzen rechnen. Nur 11 % der Unternehmen gehen von einem Umsatzrückgang aus.
Zuversicht als Erfolgstreiber – Welche Faktoren begünstigen den Zukunftsoptimismus der Adlershofer Unternehmen?
Während vielerorts in der deutschen Wirtschaft eine pessimistische Stimmung herrscht, sind die Unternehmen im Technologiepark Adlershof seit Jahren überwiegend zuversichtlich. Um den Ursachen dieser Zuversicht auf den Grund zu gehen, wurden die Unternehmen detailliert befragt, woraus sie Zuversicht für ihre künftige wirtschaftliche Entwicklung ziehen. Für Zuversicht sorgen insbesondere unternehmensbezogene Faktoren. So nannten die meisten Unternehmen die Stärken und Fähigkeiten der eigenen Mitarbeitenden sowie die Innovationskraft und Vision des eigenen Unternehmens als Grund für ihre Zuversicht. Am zweithäufigsten gaben die Befragten standortbezogene Faktoren wie die Entwicklung neuer Technologiefelder oder Netzwerke und Kooperationen als bedeutend für die eigene Zuversicht an. Auffallend ist, dass es vor allem unternehmens- oder standortbezogene Faktoren sind, die Unternehmen positiv in die Zukunft blicken lassen. Äußere bzw. übergeordnete wirtschaftliche Faktoren wie politische Unterstützung, Konsumtrends oder die Potentiale der jungen Generation wurden hingegen nur selten genannt.
Die Standortbefragung ermittelte zudem, ob die Adlershofer Einrichtungen aus der Tatsache, dass Menschen ihrem eigenen Unternehmen mehr vertrauen als anderen Institutionen, eine Verantwortung für sich als Organisation ableiten. Daraufhin gaben über 90 % der antwortenden Unternehmen an, dass sie Verantwortung aufgrund des ihnen entgegengebrachten Vertrauens empfinden. Dieser Verantwortung wird die Mehrheit der Unternehmen dadurch gerecht, dass sie dauerhafte Arbeitsplätze schaffen und wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Die Aspekte Stärkung der Gesundheit und Entwicklung der Mitarbeitenden erhielt die zweitmeisten Nennungen. Mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen sieht darüber hinaus ihre Verantwortung in einer klaren Positionierung für demokratische Werte in der internen und externen Kommunikation.
Vertrauen in Adlershofer Kompetenzen
Für Roland Sillmann, Geschäftsführer der WISTA Management GmbH, legt die Befragung offen, wie der Standort tickt: „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder festgestellt, dass die Stimmung unter Adlershofer Unternehmen sich weniger eintrübt durch externe Krisen oder das Weltgeschehen als es beim Rest der deutschen Wirtschaft der Fall war. Der Standort Adlershof ist stark in der Entwicklung von Lösungen im Bereich Hochtechnologie und viele Unternehmen besitzen Fähigkeiten, die weltweit einmalig sind. Ich freue mich, dass wir nun auch statistisch belegen können, dass die Unternehmen am Standort auch in herausfordernden Zeiten auf die Stärken ihrer Mitarbeitenden, ihre Ideen sowie die Kooperationsmöglichkeiten in Adlershof bauen und dadurch wissen, dass sie sich auch in krisenhaften Zeiten behaupten können. Der wirtschaftliche Erfolg ergibt sich durch den Fokus auf die eigenen und standortbezogenen Stärken.“ Und weiter: „Der Technologiepark Adlershof ist Anfang der 1990er-Jahre von den damaligen ersten Unternehmensgründenden in einer persönlichen und riesigen Umbruchsituation – nach dem Mauerfall – aufgebaut worden. Von dieser Erfahrung, aus eigener Kraft ein Unternehmen und zusammen den größten Technologiepark Deutschlands zu gestalten, ist ein großes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entstanden, das bis heute am Standort wirkt. Für uns als Betreibergesellschaft heißt es, dass wir die Unternehmen weiterhin dabei unterstützen werden, ihre Stärken zu stärken und bestenfalls zu verbinden. Sei es über Maßnahmen zur Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, die Gestaltung einer inspirierenden Arbeitsumgebung, Impulse zur Fachkräftegewinnung oder eben durch Vernetzungsaktivitäten wie das Gesundheitsnetzwerk Adlershof.“
Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sieht im Technologiepark Adlershof ein positives Beispiel dafür, was ein zukunftsgerichteter positiver Blick bewirken kann: „Berlin gehörte im vergangenen Jahr zu den sechs Bundesländern, deren Wirtschaft gegen globale Krisen und den negativen Bundestrend gewachsen ist. Das elfte Jahr in Folge entwickelte sich Berlin damit besser als der Bundesschnitt. Der Technologiepark Adlershof ist ein wesentlicher Teil und Treiber dieser Erfolgsgeschichte – unser deutsches Silicon Valley. Das zeigt auch die Bilanz des vergangenen Jahres. Mit einem Umsatz von 4 Milliarden Euro, wachsender Beschäftigung und neuen Unternehmensansiedlungen ist Adlershof heute ein Schwergewicht am Innovationsstandort Berlin und ein Musterbeispiel dafür, welche Kraft aus der klugen Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft und dem richtigen Spirit entsteht. Das Adlershofer Stimmungsbarometer macht es deutlich: Das Vertrauen auf die eigene Kraft und eine unbeirrbare Innovationslust sind die DNA des Technologieparks und seiner Unternehmen. Wir brauchen mehr Adlershof in Deutschland, damit die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im internationalen Wettbewerb wieder ganz vorne mitspielen kann.“
Prof. Dr. Emil List-Kratochvil, Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin: „Fachkräfte sind das, was das Vertrauen in die Fähigkeiten des Standorts ausmacht – sowohl von innen als auch von außen. Jahr für Jahr studieren und promovieren an den Adlershofer Forschungseinrichtungen junge Menschen, um anschließend ihre Karriere in der Forschung oder einem Unternehmen hier vor Ort fortzuführen. Allein an den Adlershofer Fakultäten der Humboldt Universität schließen jedes Jahr 150 Personen ihre Promotion ab. Um die interdisziplinäre Ausbildung und die Materialwissenschaften zu fördern, arbeiten wir am Adlershofer Standort der Humboldt-Universität beispielsweise an der Entwicklung eines englischsprachigen Masterstudiengangs in Advanced Material Science. Neben Talenten spielt die Forschungsinfrastruktur die zweite entscheidende Rolle. Daher ist die weitsichtige Planung zukunftsweisender Projekte wie BESSY III wichtig für Forschungserfolge. Eine ideale, in den Campus eingebettete Forschungsinfrastruktur ermöglicht es Forschenden aus verschiedenen Instituten nämlich, gemeinsam exzellente Forschungsergebnisse zu erzielen – oder sogar Weltrekorde zu brechen. So haben Adlershofer Forschende am Helmholtz-Zentrum für Materialien und Energie sowie am Center for the Science of Materials Berlin der Humboldt-Universität gemeinsam erstmals eine neue Dünnschicht-Solarzelle entwickelt, bei der es gelang, einen Wirkungsgrad von 24,6 % zu erreichen.“
Über den Technologieparks Adlershof:
Der Technologiepark Adlershof im Südosten Berlins ist der größte seiner Art in Deutschland und mit rund 1.350 Firmen eine der besten Adressen für Hochtechnologie – national wie international. Ansässige Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen konzentrieren sich auf die Bereiche Photonik und Optik, Photovoltaik und Erneuerbare Energien, Mikrosysteme und Materialien, Informationstechnik (IT) und Medien sowie Biotechnologie und Umwelt. Die WISTA Management GmbH, Entwickler und Betreiber des Wissenschafts- und Technologieparks, unterstützt technologieorientierte Unternehmen und Einrichtungen dabei, durch innovative Produkte und Leistungen zur Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit beizutragen.
Kontakt:
Cindy Böhme
Unternehmenssprecherin
WISTA Management GmbH
+49 30 6392-2191
cindy.boehme(at)wista.de
www.wista.de