Da schmeckt es auch den Iphone-Machern: Adlershofer Studiotechnik sorgt für perfekten Ton zu jeder Gelegenheit
Apple nutzt die Technik zur Beschallung seiner Kantine. Sie ist Bestandteil des Tour-Equipments mancher Popsänger und so ziemlich aller Studios von ARD und ZDF , auch bei der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika. Entwickelt hat sie die Adlershofer Jünger Audio-Studiotechnik GmbH, ein weltweit anerkannter Spezialist, wenn es um die Anpassung von unterschiedlichen Originaltönen an Übertragungswege in Fernsehen, Radio, Internet oder bei der CD-Produktion geht.
Gegründet wurde das Unternehmen, das heute 28 Beschäftigte hat, vor 20 Jahren von Ingrid und Herbert Jünger. Die beiden Ingenieure kannten die Problematik der Kontrolle und Einregelung von Tönen bereits aus ihrer Zeit beim Radio der DDR. Nach der Wende nutzten sie die Chance und machten sich mit ihrer, damals noch analogen, Lösung selbständig.
Mit der Anpassung an die digitale Welt kam in den 1990er Jahren der Erfolg. Denn nach wie vor wurde die Lautstärke von Tönen als Stromstärke gemessen. „Zwei Audiostücke mit dem gleichen Pegel müssen nicht die gleiche Energie tragen und können dementsprechend ganz verschieden laut ausfallen“, sagt Herbert Jünger. Ein Dilemma für all jene Fernsehzuschauer, denen die Werbung nach einem Film plötzlich zu laut erschien. Mit den von Jünger entwickelten Algorithmen können unterschiedliche Lautstärken nun verlässlich geregelt werden.
Einmal in eine Studiotechnik integriert, braucht man sich nicht mehr darum zu kümmern. „Set and forget“ nennt man das bei Jünger, wie Vertriebschef Peter Pörs erläutert. Vor allem aber wird der Klang nicht verändert. Diese „einzigartige Lösung“ ist Basis für den hohen Exportanteil von 70 Prozent, so Pörs. Inzwischen hat Jünger ein Tochterunternehmen in Singapur.
Als entwicklungsorientierte Firma befasse man sich mit neuen Plattformen wie etwa mpeg 3 bzw. 4, deren datenreduziertes Signal neue Ideen erfordert. Die Vielzahl der digitalen Schnittstellen mit ihren komplexen File-Formaten lasse sich immer weniger mit Hardwarelösungen bedienen. Daher gelte es, das eigene Knowhow schon frühzeitig per Lizenz in andere Produkte zu integrieren. Dies werde die Zukunft von Jünger Audiotechnik immer stärker bestimmen, ist sich Pörs sicher.
von Klaus Oberzig