Der neue Stern von Europa
Hochpräzises europäisches Satelliten-Navigationssystem "Galileo" startet
Am 28. Dezember 2005 startete um 6:19 Uhr MEZ der erste Galileo-Testsatellit GIOVE A erfolgreich vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur. Eine Soyuz-Rakete trug den 530 Kilogramm schweren Satelliten auf seine rund 23.000 Kilometer hohe Umlaufbahn. Ab Mitte Januar 2006 soll der Satellit Navigationssignale zur Erde senden.
Mit GIOVE-A, dem ersten von zwei Testsatelliten, startet die Weltraumerprobung des hochpräzisen europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo, das im Gegensatz zum amerikanischen GPS-System zivil ausgerichtet ist und dessen Signale jederzeit verfügbar sein werden. Die Europäische Union (EU) und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) sowie das private Betreiberkonsortium investieren in den nächsten Jahren etwa 3,6 Milliarden Euro in den Aufbau des Navigationssystems, das bis 2011 auf 30 Satelliten anwachsen wird.
Prof. Dr. Sigmar Wittig, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Vorsitzender des ESA-Rates, zeigte sich über den reibungslosen Ablauf sehr erfreut: "Der erfolgreiche Start des ersten Galileo-Testsatelliten ist ein wichtiger Schritt für das neue Europa ohne Grenzen: GIOVE bringt das europäische Navigationssystem auf Kurs, eines der größten Vorhaben in der europäischen Raumfahrt.
Mit Galileo wird Europa ein ziviles und damit jederzeit verfügbares System für punktgenaue Positions- und hochgenaue Zeitbestimmung erhalten, das großen Nutzen für die Menschen auf der Erde bringt: Von gezielter Verkehrsleitung über Katastrophenmanagement hin zu präziser Düngung in der Landwirtschaft oder vielfältigen Anwendungen in der Freizeit ist Galileo ein absoluter Allrounder. Das Galileo-System wird allen nutzen und viele Arbeitsplätze in neuen High-Tech-Branchen schaffen, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen", erklärte Wittig.
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