Dissertationspreis Adlershof für 2022 geht an Dr. Jannes Münchmeyer
Der Mathematiker erforschte, wie mit Künstlicher Intelligenz Erdbebenrisiken besser eingeschätzt werden können
Am 14. Februar 2023 wurde zum 21. Mal in Folge der Dissertationspreis Adlershof verliehen. Dr. Jannes Münchmeyer erhielt den mit 3.000 Euro dotierten Preis, der jährlich gemeinsam von dem Forschungsnetzwerk IGAFA e. V. , der Humboldt-Universität zu Berlin und der WISTA Management GmbH gestiftet und organisiert wird. Er befasste sich in seiner Doktorarbeit mit dem Thema Erdbebenfrühwarnung.
Erdbebenfrühwarnung ist ein essentieller Schritt zur Vermeidung großer Schäden: Zwischen dem Beginn eines Bebens und dem Auftreten starker Erschütterungen liegen oft wertvolle Sekunden, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Doch wie früh sind Warnungen möglich und wo setzen die Physik und die natürliche Stochastizität von Erdbeben uns Grenzen? Dr. Jannes Münchmeyer zeigte, wie Künstliche Intelligenz helfen kann, diese Fragen zu beantworten und welche Auswirkungen seine Ergebnisse auf den Umgang mit Erdbebenrisiken haben können. Seine Doktorarbeit mit dem Titel „Machine learning for fast and accurate assessment of earthquake source parameters“ hatte er am Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin sowie am GeoForschungsZentrum Potsdam verfasst. Mittlerweile ist er als Postdoc an der Université Grenoble Alpes tätig.
Neben Dr. Jannes Münchmeyer stellten zwei weitere herausragende Forscherinnen ihre Forschung in der Endrunde vor: Dr. Julia Baum hatte in ihrer Doktorarbeit am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin „Emotional content in social misinformation affects mind, brain, and judgments“ erforscht. Dr. Dominique Lungwitz hatte in ihrer Dissertation am Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin „Doping of semiconducting polymers: From basic understanding of doping-related phenomena toward solvent resistance of doped polymer films“ untersucht. Beide erhielten für ihre Nominierung ein Preisgeld von 1.000 Euro.
Die Nominierten präsentierten ihre wissenschaftlichen Leistungen auf anschauliche und allgemeinverständliche Weise souverän innerhalb von 15 Minuten. Auffallend war in diesem Jahrgang der Aktualitätsbezug, den die Promotionsarbeiten zu Themen wie Erdbebenfrühwarnung, ‚Fake News‘ und polymere Halbleiter hatten.
Mit ihren spannenden Vorträgen begeisterten die Forschenden sowohl die Jury als auch die über 130 Interessierten, die vor Ort im Erwin Schrödinger-Zentrum im Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof zu Gast oder per Livestream zugeschaltet waren.
Über den Dissertationspreis Adlershof
Seit 2002 vergeben Humboldt-Universität zu Berlin, WISTA Management GmbH und IGAFA jährlich den Dissertationspreis Adlershof, mit dem Nachwuchsforscher*innen für hervorragende wissenschaftliche Leistungen im Rahmen einer in Adlershof angefertigten Dissertation ausgezeichnet werden. Berücksichtigt werden Dissertationen, die in den vergangenen 18 Monaten mit einem Prädikat von mindestens „sehr gut“ (magna cum laude) abgeschlossen wurden. Drei Nominierte stellen dazu in allgemeinverständlichen Kurzvorträgen das Thema ihrer Arbeit vor, die im Anschluss nach Forschungs- und Präsentationsleistungen bewertet und ausgezeichnet werden. Für die Nominierung erhalten die Teilnehmenden eine Prämie von 1.000 Euro, die beste Leistung beim Dissertationspreis wird mit 3.000 Euro belohnt.
www.adlershof.de/dissertationspreis
Kontakt
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igafa(at)igafa.de
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Humboldt-Universität zu Berlin
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petra.franz(at)uv.hu-berlin.de
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