DLR-Adlershof untersucht den Mond
Wissenschaftliche Beteiligung an japanischer Sonde SELENE
Am Freitag, 14. September, 10.32 Uhr Ortszeit (3.32 Uhr MESZ) wird vom japanischen Raumfahrtzentrum Tanegashima an Bord einer H-IIa-Trägerrakete die Mission Kaguya zur Erforschung des Erdtrabanten gestartet. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist an diesem, auch als "SELENE" (SELenological and ENgineering Explorer) bezeichneten Projekt wissenschaftlich beteiligt.
Das Hauptziel der Kaguya-Mission ist es, Fortschritte beim Beantworten der Frage nach dem Ursprung und der frühen Entwicklung des Mondes zu erzielen. Insgesamt werden 15 Instrumente Daten zu unterschiedlichen Aspekten der Mondforschung sammeln und zur Erde übertragen. Aber auch die Erprobung technologischer Konzepte und neuartiger Raumflugkomponenten für zukünftige Vorhaben der Mondforschung bilden einen Schwerpunkt. Bei Kaguya handelt es sich um den wissenschaftlich anspruchsvollsten Flug zum Mond seit den Apollo-Missionen.
Der Mond steht im Blickfeld der Planetenforschung wie nie zuvor: "Aus gutem Grund", wie Dr. Jürgen Oberst vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof betont. "Wir erhoffen uns von der intensivierten Erkundung des Mondes fundamentale Einblicke in die Frühgeschichte des Sonnensystems und der Entwicklung der Erde und ihres Begleiters, dem Mond". Bei der Auswertung der Daten des Laser-Höhenmessgeräts von SELENE werden die japanischen Wissenschaftler auch von Jürgen Oberst und seinen Mitarbeitern unterstützt.
Die japanische Mission bildet den Auftakt zu einer Reihe von Mondmissionen in der nahen Zukunft. Auch Indien (mit der Sonde Chandrayaan) und China (Chang’e-1) werden erstmals den Mond technologisch und wissenschaftlich ins Visier nehmen. Die amerikanische Weltraumbehörde NASA will ab dem Herbst 2008 mit dem Lunar Reconnaissance Orbiter die Grundlagen für eine intensive Exploration des Mondes im kommenden Jahrzehnt legen.
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