Eingebettete Systeme - Steuern, Regeln, Überwachen
Fraunhofer FIRST präsentiert Entwicklungen auf der embedded world in Nürnberg vom 1.-3. März
aXBench – Software für das individuelle Auto
Ob Navigationssysteme oder elektrische Fensterheber – moderne Autos funktionieren nicht mehr ohne Software, die im Fahrzeug auf bis zu achtzig Steuergeräte von verschiedenen Herstellern verteilt ist. Mit der zunehmenden Zahl an Fahrzeugvarianten wird die Verteilung der Software auf die verschiedenen Steuergeräte aber immer schwieriger. Bisher mussten sich die Systementwickler dabei auf ihre Erfahrung verlassen. Mit der aXBench steht jetzt ein Softwaretool zur Verfügung, das wesentliche Entwicklungsschritte wie die Modellierung der Fahrzeugfunktionen und ihre Verteilung auf die Hardware erleichtert, sowie die Analyse und Bewertung solcher Spezifikationen unterstützt. Die aXBench berücksichtigt bei der Modellierung der Funktionen eine Vielzahl von Fahrzeugvarianten und ermöglicht so eine individuelle Anpassung der Software. Dabei werden alle Fahrzeugvarianten in einem gemeinsamen Modell verwaltet.
embedded world 2011: Modellbasiertes Testen verteilter, sicherheitskritischer Systeme
In immer mehr Lebensbereichen arbeiten eingebettete Systeme – das sind Computer, die Systeme steuern, regeln und überwachen – zusammen und übertragen Daten untereinander. So nehmen z. B. verteilte Sensoren in der Medizin die Vitaldaten von Patienten auf und übermitteln diese an eine Telemedizin-Zentrale, um im Fall eines Sturzes rasch reagieren zu können. Fraunhofer FIRST zeigt auf der embedded world 2011 am Beispiel eines solchen Body-Area-Networks, wie modellbasierte automatische Testverfahren die Qualitätssicherung von verteilten, sicherheitskritischen Systemen unterstützen können. Bisher wurden solche Systeme meist mit manuell erstellten oder zufällig generierten Testfällen überprüft. Besonders das erste Verfahren ist zeitaufwendig und kostenintensiv.
PRECISION PRO – Planung von sicherheitskritischen Systemen auf Multi-Core-Prozessoren
Gerade in sicherheitskritischen Branchen sind die Entwickler von eingebetteten Systemen darauf angewiesen, dass das Verhalten dieser Systeme genau bekannt ist. Der zunehmende Einsatz von Multi-Core-Prozessoren, mit vielen komplexen, nebenläufigen Anwendungen und den daraus resultierenden Konflikten um gemeinsame Ressourcen, stellt eine große Herausforderung für die Entwicklung und Zertifizierung solcher Systeme dar. Auf der embedded world 2011 stellt Fraunhofer FIRST in Halle 11, Stand 203 mit PRECISION PRO ein Tool vor, das nach vorgegebenen Systemanforderungen passende Schedules – dies sind Ablaufmuster, die festlegen, wie einzelne Teilaufgaben von Prozessoren abgearbeitet werden – für sicherheitskritische Systeme auf Multi-Core-Prozessoren erzeugt.
Mit dem Planungstool können den hohen Anforderungen genügende Pläne für komplexe Multi-Core-Prozessorsysteme mit vielen tausend Zeitslots für ein beliebiges Intervall in weniger als einer Minute erstellt werden. Durch Berücksichtigung von weiteren Ressourcen oder Engpässen in den Planungsprozess, wie z. B. externem Speicher oder der Bandbreite von Kommunikationskanälen, wird sichergestellt, dass es zu keinem Zeitpunkt zu einer Ressourcenüberlastung und damit zu einem nicht deterministischen Systemverhalten kommt.
Kontakt:
Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST
Ronny Meier, Referent Institutskommunikation
Tel.: +49 (0) 30 / 63 92 – 1814
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