FMB hat volle Auftragsbücher
Export des Präzisionsgerätebauers soll weiter kräftig wachsen
Mit einem Auftragsvorlauf, dessen Realisierung die Kapazität der Firma 2005 auslasten wird, ist die Berliner FMB Feinwerk- und Messtechnik GmbH ins neue Jahr gestartet. Der Adlershofer Elektronenspeicherring-Spezialist hatte 2004 mehrere internationale Ausschreibungen für entsprechende Anlagentechniken gewinnen können. „Im vergangenen, dem für uns wirtschaftlich dritten sehr guten Jahr in Folge (Umsatz: rund 5,4 Millionen Euro), haben wir Aufträge im Wert von über neun Millionen Euro akquiriert, davon knapp 80 Prozent in Westeuropa und in Übersee“, resümiert Wolfgang Drewitz, geschäftsführender Gesellschafter des Berliner Präzisionsgerätebauers.
So hatte das zu den Synchrotronstrahltechnik-Weltmarktführern zählende Mittelstandsunternehmen 2004 seinen bislang größten Auslandsauftrag in Australien erkämpft. Für das geplante „Australien Synchrotron Project“ in Melbourne konstruiert, fertigt, testet und installiert es das komplette Ring-Vakuumsystem, das in seiner Größe mit der Anlage BESSY II in Berlin Adlershof vergleichbar sein wird. Investor der Forschungsanlage, deren ringförmiger Teilchenbeschleuniger aus Edelstahl einen Umfang von 220 Metern erreichen soll, ist das Bundesland Victoria.
An der laut australischen Medienberichten größten Forschungsinvestition des Landes in den vergangenen drei Jahrzehnten partizipiert FMB nach Firmenangaben mit einem Leistungsvolumen von 2,9 Millionen Euro (rund 4,5 Millionen australische Dollar). 2007 soll die gesamte Anlage in Betrieb gehen, ein Jahr zuvor muss laut Vertrag der Aufbau des Vakuumspeicherringes unter Leitung Adlershofer Ingenieure und mit einem vor Ort geschulten australischen Montageteam abgeschlossen sein. Die Feinwerk- und Messtechnik GmbH hatte Kontakte zu den Verantwortlichen des Vorhabens bereits 1999 geknüpft. In einem weltweiten Ausschreibungsverfahren konnte sie sich gegen Wettbewerber aus Frankreich, Großbritannien und Japan durchsetzen.
Vergleichbares gelang ihr im vergangenen Jahr bei zwei weiteren Großprojekten: Gut zwei Millionen Euro schwer ist der Zuschlag für Vakuumkammern des im englischen Oxford geplanten Elektronenspeicherringes „Diamond“, weit über eine Million Euro Umsatz sollen durch Hightech-Zulieferungen für Speicherringe in Indien, Kanada, Singapur und Taiwan erwirtschaftet werden.
Weil in Deutschland auf diesem Gebiet nach wie vor kaum investiert werde, habe FMB etwa seit Ende der 90er Jahre den Blick verstärkt auf Auslandsmärkte gerichtet und kontinuierliche Exportzuwächse erzielt, sagt Drewitz. Für 2005 habe sich das Unternehmen das Ziel gestellt, damit ein Umsatzplus von 20 Prozent zu erreichen und erneut Aufträge in Höhe von mindesten neun Millionen Euro zu akquirieren. Investitionen in neue Maschinen, Ausrüstungen und Technologien seien ebenso geplant wie Neueinstellungen, darunter Konstrukteure, Ingenieure und Facharbeiter. „Solche Fachkräfte haben wir bereits intensiv im regionalen Umfeld und darüber hinaus gesucht. Wir verfügen derzeit über einen sehr guten Bewerberpool.“ Bis April soll außerdem ein neues betriebliches EDV-System eingeführt werden.
Mit einer großen Festveranstaltung will die Adlershofer Hightech-Firma im Spätsommer ihr 15jähriges Gründungsjubiläum gemeinsam mit Geschäftspartnern feiern. Derzeit beschäftigt FMB 50 Angestellte, ein Drittel davon sind Ingenieure. „Mit unseren motivierten Mitarbeitern blicken wir optimistisch in die Zukunft“, ist der Geschäftsführer überzeugt. Zu den Erfolgsfaktoren des Unternehmens zählt er ein umfangreiches Qualifizierungs- und Schulungsprogramm, die geringe Fluktuation, eine klare Firmenstrategie, die vorausschauende Produktentwicklung und Marktanalyse sowie die Zusammenarbeit mit erfahrenen und seriösen Beratern.
Nach Firmenangaben sind alle Beschleuniger-Vakuumsysteme, die in den letzten fünf Jahren weltweit errichtet wurden, in Adlershof konstruiert und produziert worden. Dazu zählen auch die Speicherringe in Karlsruhe, im kanadischen Saskatoon und nahe Zürich (Schweiz). Mit Hilfe der in solchen Anlagen erzeugten Synchrotronstrahlen lassen sich nicht nur Materialien bearbeiten und analysieren, sondern auch Lebensprozesse in Millionstel Sekundenbruchteilen sicht-bar machen. Solche Methoden dienen beispielsweise der Untersuchung von Kristall- und Proteinstrukturen und spielen eine wichtige Rolle bei der Genomforschung.
Kontakt:
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Geschäftsführer
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Meßtechnik GmbH
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