Gut versorgt im Technologiepark
Kreatives Flair und gute Infrastruktur ziehen Dienstleister an
Neben Hightech-Schmieden zieht es auch immer mehr Serviceunternehmen in die Wissenschaftsstadt Adlershof. Zu den jüngsten Neuansiedlungen gehört der Caterer Optimahl, der auch ein wenig gastronomisches Ku`damm-Flair nach Adlershof bringt. Ein privater Arbeitsvermittler und ein zweites Gesundheitszentrum ergänzen das erweiterte Dienstleistungsangebot.
Ein helles Großraumbüro mit Fenstern zur Rudower Chaussee. Im Raum verteilt sind Inseln aus Stühlen und Tischen. Leises Stimmengewirr, freundliche Blicke, eine geschäftige, aber ruhige Atmosphäre. „Der Großraum bringt einen kreativen Impuls“, sagt Stefan Fietz. Er ist Berliner Niederlassungsleiter von Ingeus, einem australischen Unternehmen, das Arbeitslose zu festen Jobs verhelfen will. Sie lernen, wie man sich am besten bewirbt, wie man mit Computern umgeht, wie man sich präsentiert.
Kurze Wege
Derzeit sind es 1.000 „Kunden“, wie Fietz sagt, die bis zu zehn Monate lang bei der Arbeitssuche unterstützt werden, finanziert vom Jobcenter Treptow-Köpenick. „Wir haben hier eine bunte Mischung vom 18- bis zum 57-Jährigen, vom ungelernten Arbeiter bis zum Akademiker.“ Ingeus zog im November 2008 nach Adlershof. Fietz ist vom kreativen Flair begeistert. Die vielen kleinen und mittleren Unternehmen seien „wichtige Ansprechpartner für unsere Kunden“. „Wir profitieren von den kurzen Wegen in Adlershof.“
Nicht weit ist auch der Weg zum Groß-Berliner Damm. Dort ist der neue Standort von Optimahl. In Tempelhof, mit Blick auf den Flughafen, war es dem Caterer zu eng geworden. So wurde in Adlershof eine Lagerhalle zu einer der größten Speisenmanufakturen umgebaut und zum Jahreswechsel 2009 bezogen. Geschäftsführer Mirko Mann lobt die ideale Anbindung an Autobahn und die Nähe zum Großflughafen Schönefeld.
Mehr als nur Caterer
Alle Speisen, vorzugsweise aus regionaler Produktion, werden frisch zubereitet, gleichgültig ob es sich um einen kleinen Empfang, ein Gala-Dinner oder ein Buffet für 2.000 Gäste handelt. „Gutes Kochen ist die Grundlage, doch die Logistik sei entscheidend“, erklärt Mann. Dafür ist das neue Domizil mit mehr als 4.000 Quadratmetern bestens geeignet. Was immer zum gelungenen „Gesamterlebnis“ gehört, bei Optimahl ist es zu finden. Massen an Geschirr und Besteck, Blumen, Kerzen und Tischdecken, sogar Perücken und Pferdesättel lagern hier.
„Wir wollen mehr sein als nur Caterer“, sagt Mann. Dass das der 1994 gegründeten Firma mit ihren mittlerweile 70 Mitarbeitern gelungen ist, zeigen die Aufträge: die Berlinale, Staatsempfänge, Messen gehören dazu, auch Unternehmen wie Vattenfall, T-Com, Berlin-Chemie oder Daimler zählen zur Kundschaft. In Berlin bewirtschaftet die Firma das Restaurant „Daimlers“ am Ku`damm und das Bistro in der Mercedes-Welt am Salzufer. Ähnliches könnte sich in Adlershof anbieten, etwa am Forum, dem künftigen zentralen Platz der Technologiestadt.
Zweites Gesundheitszentrum
Auch die Münchner Firma Schütz Baugesellschaft plant Neues in Adlershof. Derzeit parken noch Autos auf dem Gelände Albert-Einstein-Straße 2 und ein Imbissstand bietet Speisen an. Doch in etwa einem Jahr soll hier ein Gesundheitszentrum mit Arztpraxen und Rehabilitationsangeboten stehen. Bauleiter Mike Retzlaff sieht die Technologiestadt als idealen Platz für ein solches Zentrum. „Hier sollen einmal bis zu 20.000 hoch qualifizierte Fachkräfte arbeiten und mehrereTausend Menschen wohnen“, erklärt der Bauingenieur. Da müsse es konzentrierte medizinische Angebote geben.
Das mittelständische Unternehmen mit derzeit 20 Beschäftigten hat in Brandenburg bereits mehrere Seniorenwohnheime und Ärztehäuser gebaut. Auf dem Adlershofer Grundstück an der Albert-Einstein-Straße errichtete Schütz bereits 2004 ein florierendes Ärztehaus. Seit vier Jahren praktizieren hier Allgemeinmediziner und Fachärzte. Auch Zahnärzte und Kieferorthopäden sind vertreten. Es gibt Apotheke, Optiker, Physiotherapeuten, ein Venenzentrum, eine häusliche Krankenpflege und Rückenschule. Die Angebote werden so gut nachgefragt, dass eine Erweiterung sinnvoll erscheint, sagt Retzlaff.
Paul Janositz
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