Gute Ausbildung - sichere Arbeitsplätze
Experten prognostizierten, dass sich der weltweite Markt für Mikrosystemtechniken (MST) etwa alle fünf Jahre verdoppelt. Um dieses rasante Entwicklungstempo mitgehen zu können, bedarf es in Deutschland einer gezielten Nachwuchsförderung sowohl im akademischen als auch im Facharbeiterbereich.
„Wir haben einen großen Bedarf an exzellent ausgebildeten Fachkräften“, weiß Nicolas Hübener. Er ist Projektleiter des 2002 mit Sitz in Berlin Adlershof gegründeten Netzwerkes MANO (Mikrosystemtechnik Ausbildung in Nord-Ostdeutschland), einem von bundesweit mittlerweile sechs Verbünden, die sich das Ziel gestellt haben, die Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet dieser Zukunftstechnologie zu verbessern.
Hübener kennt die Fakten: „Die MST-Ausbildung begann in Deutschland zur richtigen Zeit.“ Anfang der 90er Jahre, die ersten Mikrosysteme hatten Einzug gehalten in den Automobilbau sowie das Handy und den CD-Player möglich gemacht, wurden Direktstudiengänge Mikrosystemtechnik an Hochschulen u.a. in Berlin und Regensburg eingerichtet. 1998 begann die Berufsausbildung zum Mikrotechnologen mit den Schwerpunkten Halbleiter- und Mikrosystemtechnik, und mittelständische Betriebe der Hauptstadt sowie Forschungseinrichtungen schlossen sich zu einem Ausbildungsverbund zusammen. Nach und nach integrierten weitere Hochschulen MST als Nebenfach in naturwissenschaftliche Studienrichtungen oder boten zumindest solche Lehrveranstaltungen an.
Heute gibt es bundesweit zwölf eigenständige Studiengänge MST, darunter an der FH für Technik und Wirtschaft in Berlin. Insgesamt etwa 2000 Studenten haben bislang mit einem Diplom abgeschlossen. Die Zahl der Hochschulen, die MST im Lehrprogramm haben, schätzt Hübener auf inzwischen über 50. Rückschläge, wie das gescheiterte Chipfabrik-Projekt in Frankfurt (Oder), lasten allerdings auf der Bilanz. „Dadurch mussten MST-Facharbeiterausbildungen, die als anspruchsvoll und ingenieurnah gelten, abgebrochen werden.“ Durch die Verlagerung großer Produktionsstätten hätten manche Standorte und Ausbildungszentren für junge Fachkräfte an Attraktivität verloren. „Generell aber gilt: Mehr als 80 Prozent der MST-Absolventen finden bereits im ersten Anlauf, oft schon im Studium, einen interessanten und gut bezahlten Arbeitsplatz in der Forschung oder in der Industrie. Dabei zählt, dass sie gut auf die Praxis vorbereitet sind.“ Bei den Mikrotechnologen, deren Lehre bald neu strukturiert werden solle, sei es ähnlich, wirbt Hübener für die Wachstumsbranche, die ihre wichtigsten Kerne in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Sachsen und Thüringen hat.
Geradezu Bedingung für hohe Ausbildungsqualität ist die enge Kooperation von Institutionen und Firmen aus dem Hoch- und dem Berufsschulbereich, der Forschung und der Industrie. Gut 30 solcher Partner aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben sich im MANO-Netzwerk zusammengefunden, um sowohl die Erstausbildung voranzutreiben und neue Ausbildungsformen einzuführen als auch Qualifizierungsangebote zu entwickeln und den überregionalen Austausch mit den anderen Netzwerken zu fördern. Für den eigenen Nachwuchs engagieren sich auf diese Weise zum Beispiel zwei renommierte Institutionen aus der Hauptstadt: das Frauhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration und das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik. Neun Hochschulen der MANO-Region haben MST mittlerweile im Lehrprogramm. „Ab diesem Frühjahr werden wir an der Staatlichen Technikerschule in Berlin zudem eine Aufstiegsqualifizierung zum staatlich geprüften MST-Techniker anbieten“, berichtet Hübener. Zeitgleich wächst auch sein Aufgabenbereich - MANO übernimmt die Sprecher- und damit die Koordinierungsfunktion für alle sechs deutschen MST-Ausbildungsnetzwerke.
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