„Ich koche so gesund wie möglich“
Interview mit Fazilet Kartal, Betreiberin der neuen Buena WISTA Cafeteria im Charlottenburger Innovations-Centrum CHIC
Am 18. Februar war es so weit – die neue Buena WISTA Cafeteria öffnete ihre Pforten im CHIC. Fazilet Kartal betreibt den Ort, an dem der Kaffeedurst gelöscht, der knurrende Magen besänftigt oder Gedanken mit anderen Gründerinnen und Gründern geteilt werden können. Im Interview erzählt die Gastronomin, wie sie ins CHIC gefunden hat, vor welchen Herausforderungen sie hier steht und was sie am meisten begeistert.
Fazilet, wie ist es dazu gekommen, dass Du die Buena WISTA Cafeteria übernommen hast?
Fazilet Kartal: Mir gehört das Café Schaumschläger in der Hobrechtstraße in Neukölln. Da habe ich CHIC-Leiter Matthieu Voss kennengelernt. Er hat mir von seinem neuen Job erzählt und dann sind wir auch auf das Thema Cafeteria gekommen. Matthieu fragte mich, ob ich Interesse hätte. Also bin ich hier hergekommen, hab mir alles angeschaut und gesagt: Okay. Warum nicht einmal etwas Neues?
Erzähl ein wenig über Dich. Wie ist Dein beruflicher Hintergrund?
Fazilet Kartal: Ich arbeite seit über 20 Jahren in der Gastronomie. Ich habe in der Küche gearbeitet. Ich habe im Service bei den Gästen gearbeitet. Ich habe schon alles gemacht. Ich arbeite gerne. Und ich finde es aufregend, etwas Neues aufzubauen. Dann bin ich stolz auf mich. Direkt nach der Coronazeit hatte ich zum Beispiel ein Café am Ku'damm eröffnet, das ich dann später verkauft habe. Jetzt habe ich wie gesagt noch das Café Schaumschläger. Darum kümmern sich im Moment meine Schwester und meine Tante. Ich bin immer offen für neue Ideen. Ich gehe auch auf die Menschen zu. Frage, was sie gerne hätten. Dann probiere ich das einfach aus. So wie eine Cafeteria eben – das ist für mich eine Premiere.
Was hältst Du in der Buena WISTA Cafeteria für Deine Gäste bereit?
Fazilet Kartal: Ich bin ab 8:30 Uhr hier und biete Kaffee, Croissants und Snacks an. In den ersten Wochen hatten wir da auch eine Aktion, bei der es einen Kaffee, einen Cappuccino oder einen Caffé Latte gratis zu einem unserer Snacks. Mein Schwerpunkt liegt aber auf dem Mittagessen, denn ich merke, dass da sehr viel Potenzial ist. Wir haben keine feste Wochenkarte, sondern kochen ständig wechselnde Gerichte aus der internationalen Küche. Eines ist immer vegan, eines vegetarisch und eines mit Fleisch. Dazu gibt es Desserts, Salate und Kuchen. Das alles bereiten wir hier vor Ort frisch zu. Da ich selbst nicht gerne Fertiggerichte esse, will ich sie auch niemand anderem anbieten. Ich koche so gesund wie möglich und verzichte bewusst auf Konservierungsstoffe oder andere Zusätze.
Was ist für Dich das Herausforderndste daran, in einem Gründungszentrum für das leiblich Wohl zu sorgen?
Fazilet Kartal: Eine Cafeteria in einem Gründungszentrum ist doch etwas anders als ein Café an der Straße. Die Leute hier sind wirklich nett und unkompliziert. Das Geschäft läuft nur tagsüber. An den Wochenenden haben wir geschlossen. Aber wir sind eben auf die Leute hier im Haus angewiesen. Ich hoffe natürlich, dass wir auch Kundschaft von draußen haben werden. Doch das wird bei Weitem nicht genügen. Wir brauchen vor allem die Unterstützung der Leute hier im Haus. Ich habe schnell gemerkt, dass viele aktuell ein bisschen vorsichtig mit Geldausgeben sind. Deshalb achten wir hier auf günstige Preise. Bei uns gibt es frischen Salat für drei Euro zwanzig, die Suppe für drei Euro vierzig und ein Hauptgericht kostet zwischen sechs Euro und neun Euro fünfzig. Für zwei Euro gibt es dann noch ein Dessert – natürlich selbst gemacht. Fertigpudding oder Instantmilchreis kommt bei uns nicht ins Schälchen.
Was begeistert Dich an der Arbeit hier im CHIC?
Fazilet Kartal: Mich begeistert, dass die Leute hier so nett sind. Ich habe auch Erfahrungen mit anderen Gästen gehabt. Einige sind nie zufrieden. Hier ist alles ganz easy. Die Leute scheinen einfach glücklich zu sein. Wenn sie es sind, dann bin ich auch glücklich. Ich gehe selbst durchs Haus und verteile Flyer. Ich spreche die Leute an, erzähle von der Cafeteria. Lade sie ein, vorbeizukommen, einen Kaffee zu trinken, ein Stück Kuchen zu essen. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass Menschen eher vorbeikommen, wenn ich persönlich mit ihnen spreche. Ich freue mich immer, wenn ich sie dann hier sehe.
Lass uns zum Abschluss noch kurz in die Zukunft schauen. Was sind Deine Ziel für die Buena WISTA Cafeteria?
Fazilet Kartal: Mein erstes Ziel ist es, noch mehr Gäste von unserem Mittagessen zu begeistern. Und mein zweites Ziel ist, hier ein Catering aufzubauen. Da gab es bereits die ersten Anfragen – Fingerfood und Snacks für kleinere Veranstaltungen mit 15 oder 20 Personen. Aber ich übernehme auch gern größere Events mit 50, 100 oder auch 150 Personen.
Kai Dürfeld für CHIC!