Immer am Wasser lang
Naherholung vor der Bürotür
Am, im oder auf dem Wasser ist es erholsam. Nicht nur bei Badewetter. Bis zur Ostseeinsel Usedom, der sprichwörtlichen „Badewanne der Berliner“, müssen Adlershofer aber nicht erst fahren. Sie haben das erfrischende Nass fast vor der Bürotür. Wassersportbegeisterte kommen in unmittelbarer Nachbarschaft voll auf ihre Kosten.
Adlershof ist auch vom Wasser aus gut erreichbar. Dank des Teltowkanals. Er bildet die südliche Grenze des Technologieparks. Dort am Ernst-Ruska-Ufer gibt es sogar eine Anlegestelle, doch nur selten hält ein Ausflugsdampfer. Mal macht ein Unternehmen des Technologieparks einen Betriebsausflug, mal gehört eine Bootstour zum Rahmenprogramm einer Konferenz vom Standort. Vereinzelt stehen ein paar Angler am Ufer. Sie warten darauf, dass ein dicker Fisch anbeißt. Das scheint sich zu lohnen: So sollen unkonventionelle Adlershofer Unternehmer beim Angeln auch schon mal ein Lasergeschäft festgezurrt haben.
Wochentags wirkt der Uferweg gleich neben dem Autobahnzubringer eher beschaulich, aber am Wochenende sind dort zahlreiche Skater und Radfahrer unterwegs. Dann ist auch Hoch-Zeit auf dem Wasser: Unmengen kleiner und größerer Boote bis hin zum Schleppkran ziehen im gemütlichem Tempo vorbei. Kanuten, Motorbootfahrer oder Segler müssen sich die Wasserstraßen – der Teltowkanal mündet nur wenig später in die Dahme, die den Langen See durchfließt – teilen. Müggelsee, Seddinsee, Zeuthener See, um nur ein paar Namen zu nennen – der Südosten Berlins und das Land Brandenburg sind seen- und waldreiche Ausflugs- und Erholungsgebiete.
Wassersport in Grünau
Viele Wassersportbegeisterte starten in Grünau. Dort schlägt bis heute das Herz des deutschen Wassersports. Bekannt wurde der Ort vor allem durch seine Regattastrecke. Sie war Austragungsort der Ruder- und Kanuwettbewerbe der Olympischen Spiele 1936, wie auch im Grünauer Wassersportmuseum nachzulesen ist. Heute werden dort Regatten im Rudern und Kanurennsport, Motorbootrennen oder Veranstaltungen für noch eher unbekannte Sportarten wie z. B. Kanupolo ausgetragen. Immer beliebter werden auch Drachenbootwettkämpfe. Typisch für die besonders langen, offenen Paddelboote, die ursprünglich aus Asien stammen, ist die stilisierte Darstellung der Boote als Drache. Je nach Bootstyp sitzen zwischen zehn und 50 Paddler in Fahrtrichtung zu zweit auf einer Sitzbank. Ein Trommler im Boot nimmt den Rhythmus des vordersten Paddlerpaares auf, sorgt mit seinen Schlägen für einen gleichmäßigen Takt aller Paddler im Boot. Der Steuermann steuert vom Heck aus das Boot mit einem Langruder. Vielleicht eine Idee für den nächsten Firmenausflug? Viele Vereine, Bootshäuser und Ausflugsgaststätten sind ringsum die Regattastrecke angesiedelt. Und auch, wer nur ein Badeplätzchen sucht, wird dort fündig: das Freibad Grünau, auf der anderen Seite der Dahme das Strandbad Wendenschloss oder die als „Bammelecke“ bekannte freie Badestelle ziehen Badelustige an.
Nur im Technologiepark selbst könnte es mit den Wasserflächen etwas üppiger werden, damit man auch in der Mittagspause mal die Beine im Wasser baumeln lassen könnte. Bisher sprudeln ein paar Fontänen am östlichen Eingangsportal der Wissenschaftsstadt und in einem Becken im Innenhof vom Umwelttechnikzentrum tummeln sich einige Kois.