Internationale Kongressmesse microsys 2005 eröffnet
44 Aussteller aus neun Ländern präsentieren jüngste Entwicklungen der Mikrosystemtechnik in Berlin Adlershof.
Die internationale Kongressfachmesse microsys-Berlin 2005 hat am Montag Vormittag (7. März) in Adlershof begonnen. Während der zweitägigen Veranstaltung auf dem Gelände des Adlershofer Wissenschafts- und Technologieparks zeigen Entwickler und Produzenten von Mikrosystemtechniken (MST) aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Schweden sowie aus der Schweiz ihre jüngsten Ergebnisse in Produktion und Forschung. Zu den deutschen Ausstellern gehören zwölf Forschungsinstitute sowie aus der Hauptstadt acht mittelständische Unternehmen. Zudem bietet ein breitgefächertes Programm den gut 200 Kongressteilnehmern aus aller Welt die Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaustausch sowie zur Anbahnung und Vertiefung von Forschungs- und Geschäftskontakten.
Im Rahmen dieses hochkarätig besetzten Programms sind über 30 Fachvorträge geplant. So werden führende Unternehmen wie Philips, VW, Siemens, Bosch und Infineon sowie renommierte wissenschaftliche Einrichtungen wie die Charité und Institute der Fraunhofer-Gesellschaft neueste Forschungs- und Entwicklungsergebnisse vorstellen. Die Berliner Kongressmesse findet seit 2001 im Zweijahresrhythmus statt und verzeichnet in diesem Jahr - Motto: „Marktgerechte Lösungen aus der Mikrosystemtechnik“ - einen Ausstellerzuwachs von rund zehn Prozent (auf 44). Kongressschwerpunkte sind Kommunikations-, Sicherheits- und Verkehrstechniken, Sensoren in der Lebensmittelindustrie, Bioanalytik und Medizintechnik.
Mikrosystemtechniken durchdringen zunehmend viele Lebens- und Produktionsbereiche und zählen zu den bedeutendsten Zukunfts- und Querschnittstechnologien unserer Zeit. Mikrosysteme sind miniaturisierte Hihgtech-Erzeugnisse, die u.a. elektronische, feinmechanische, optische, biologische und chemische Funktionen auf kleinstem Raum integrieren können. MST-Komponenten und -Strukturen sind vielfach mit dem bloßen Auge nicht mehr sichtbar, funktionieren aber sehr zuverlässig beispielsweise in Automobilen, Computern, Handys, in Geräten der heim- und Kommunikationselektronik sowie der Medizintechnik, in Forschungs- und in Fertigungsanlagen.
Der Berliner Wirtschaftsstaatssekretär Volkmar Strauch bezeichnete die Mikrosystemtechnik bei der Eröffnung der Kongressmesse als eines der Schwerpunktfelder von Wissenschaft und Produktion in der Hauptstadt. Mit Gestaltung der erforderlichen Rahmenbedingungen müsse die Verwaltung dazu beitragen, dass die Umsetzung der Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte vor Ort noch zügiger erfolgen könne. Diesbezüglich gebe es bundesweit Nachholbedarf. „Innovative MST-Produkte scheitern derzeit nicht an fehlender Förderung“, betonte Strauch für seinen Verantwortungsbereich. Solche Erzeugnisse seien für die Verbesserung der noch immer unterdurchschnittlichen Exportquote der Berliner Wirtschaft wichtig.
Nach den Worten von Hardy R. Schmitz, Geschäftsführer des Adlershofer Standortentwicklers, der WISTA-MANAGEMENT GMBH, trägt MST zum Wirtschaftswachstum in Berlin und zur Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen bei: „Das ist ein Grund dafür, dass wir 2004 in Adlershof ein 14-Prozent-Plus an Arbeitsplätzen verzeichnen konnten.“ Derzeit arbeiteten dort in den Bereichen Mikrosystemtechnik und Photonik gut 100 zumeist mittelständische Firmen, „die am Markt hochsolide tätig sind, inzwischen fast 2000 Menschen beschäftigen und zu den leistungsstärksten Adlershofer Betrieben zählen.“
„Wir stehen vor einer Ära zahlreicher neuer MST-Erzeugnisse, den sogenannten smart-systems“, sagte Prof. Dr. Herbert Reichl, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in Berlin und Vorsitzender des microsys - Programmkomitees. Das seien Produkte zum Beispiel für die Nahrungsmittelkontrolle, die Logistik, die Bioanalytik und den Haushalt, die selbsttätig analysieren, Entscheidungen treffen und mit einer Zentrale kommunizieren könnten. „Wir müssen dabei jedoch beachten, dass wir in Deutschland und in Europa andere Erzeugnisse in einer höheren Qualität und für neue Anwendungen entwickeln und fertigen“, hob Reichl unter Hinweis auf (fernöstliche) Länder hervor, die heute schon Mikrosysteme zu erheblich geringeren Kosten herstellen können.
Bei der Entwicklung der MST in der Region Berlin-Brandenburg gehe es jetzt insbesondere auch darum, Unternehmen und Standorte eng zu vernetzen, um deren Marktfähigkeit zu erhöhen, sagte Dr. Bruno Broich, Vorstand der TSB Technologiestiftung Berlin. Nach seinen Worten werden derzeit entsprechende „strategische Masterpläne“ erarbeitet, um Kompetenzzentren für zukunftsweisende Querschnittstechnologien zu entwickeln.“ Hochspezialisierte kleine und mittelständische Unternehmen, die solche Hightech-Produkte herstellen, benötigen Entwicklungsperspektiven“, begründete Broich.
Die microsys-Berlin 2005 ist ein Gemeinschaftsprojekt von WISTA-MANAGEMENT GMBH, ZEMI Zentrum für Mikrosystemtechnik Berlin und TSB Technologiestiftung Innovationsagentur Berlin GmbH. Die Kongressmesse findet im jährlichen Wechsel mit der Laser-Optik-Berlin (LOB) statt, der zweitgrößten deutschen Kongressmesse dieser Art.
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