Jobstarter-Aktivitäten in Adlershof
Ausbildungsnetzwerk Hochtechnologien will 30 zusätzliche Plätze schaffen
Die betriebliche Ausbildung im Hochtechnologiebereich ausbauen – dieses Ziel hat sich ein neues Netzwerk gesetzt, das jetzt am Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) seine Arbeit aufgenommen hat. Mindestens 30 zusätzliche Ausbildungsplätze will das „Ausbildungsnetzwerk Hochtechnologien Berlin“ (ANH Berlin) schaffen. Dazu werden in den nächsten zwei Jahren Angebote für mehr Ausbildungsaktivitäten von Unternehmen und Forschungsinstituten bereitgestellt. Regionaler Schwerpunkt der Netzwerkarbeit wird Adlershof mit seiner Vielzahl an High-tech Betrieben sein. Aber auch andere Stadtteile und das nähere Berliner Umfeld sollen profitieren.
Förderbedarf im Hochtechnologiebereich
Gefördert wird das ANH Berlin durch das BMBF-Programm "Jobstarter – für die Zukunft ausbilden", das zur Verbesserung regionaler Ausbildungsstrukturen beitragen will. Als einziges der insgesamt sechs Jobstarter-Vorhaben in Berlin konzentriert sich das ANH auf Hochtechnologien – insbesondere Mikrosystemtechnik, optische Technologien und Nanotechnologie, da hier sowohl ein großes Potenzial als auch Bedarf für die betriebliche Ausbildung gesehen wird. Untersuchungen belegen, dass das Ausbildungsengagement technologieorientierter Betriebe in Berlin noch weit hinter dem anderer Branchen zurückliegt.
Qualifizierte Fachkräfte sind eine wesentliche Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und demnach für die Zukunft Berlins. Dennoch ist der Ausbildungsplatzmangel in Berlin seit Jahren eine der großen Herausforderungen von Politik und Wirtschaft. Häufig wird beklagt, dass es nicht genügend gut ausgebildete Fachkräfte und Facharbeiter/-innen gibt. Sich selbst in der Ausbildung zu engagieren – diesen Schritt gehen nach wie vor zu wenige Betriebe. Oft fehlt es an Informationen über bedarfsgerechte Ausbildungsberufe, an Begleitung beim Einstieg in die Berufsausbildung sowie an fachlicher Unterstützung zur Abdeckung aller Ausbildungsinhalte.
Hilfe zur Selbsthilfe
Hier setzt das Konzept von ANH Berlin an. Das Netzwerk bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen für die betriebliche Ausbildung: die Beratung hinsichtlich passender Ausbildungsberufe, Unterstützung bei der Bewerbersuche und -auswahl, Anmeldeformalitäten und die Bereitstellung ergänzender Lehrgänge werden zentrale Angebote sein. Ausbildungsbetriebe erhalten auf ihren Bedarf abgestimmte Unterstützung in administrativen, fachlichen und organisatorischen Belangen.
Getragen wird das ANH Berlin durch das Zentrum für Mikrosystemtechnik Berlin (ZEMI) in Zusammenarbeit mit den beiden Berufsschulen für Hochtechnologieberufe: der Lise-Meitner Schule und dem Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik. Sie stellen ein vierköpfiges Team der beruflichen Bildung, das durch zwei Mitarbeiter des FBH unterstützt wird. Ziel ist es, ein nachhaltig aktives Berliner Ausbildungsnetzwerk im Hochtechnologiebereich aufzubauen. Das Team um den Netzwerkmanager Uwe Schulte wird in den kommenden Wochen ausbildungsinteressierte Betriebe besuchen und dort Schritte zur Umsetzung der Berufsausbildung beraten. „Noch im Sommer werden wir in Adlershof die Ergebnisse unserer aktuell durchgeführten Analyse zu regionalen Potenzialen und Hemmnissen betrieblicher Ausbildung öffentlich präsentieren“ so Uwe Schulte zu den anstehenden Aufgaben des Netzwerks.
Neben ZEMI unterstützen mit OptecBB und dem Technologiekreis Adlershof weitere Verbände der Hochtechnologien die Jobstarter-Aktivitäten des ANH. Zu den Unterstützern zählen auch die IHK und die bezirkliche Wirtschaftsförderung, die sich seit 1998 im regionalen Ausbildungsverbund engagiert. Das ANH-Team kann sich auf Erfahrungen des Netzwerks MANO stützen, das seit fünf Jahren in Nord-Ostdeutschland aktiv ist und bereits eine Reihe von Angeboten für die Aus- und Weiterbildung in der Mikrosystemtechnik entwickelt hat.
Kontakt:
Uwe Schulte
Tel.: 6392-3326
E-Mail: uwe.schulte(at)zemi-berlin.de