Jürgen Sprekels neuer Vorstandssprecher des Forschungsverbundes Berlin
Mathematiker löst Prof. Dr. Walter Rosenthal ab
Prof. Dr. Jürgen Sprekels ist seit 1. Mai neuer Vorstandssprecher des Forschungsverbundes Berlin e.V. (FVB). Der Mathematiker löst turnusgemäß Prof. Dr. Walter Rosenthal ab, der das Sprecheramt in den vergangenen beiden Jahren inne hatte. Jürgen Sprekels ist seit 1994 Direktor des Weierstraß-Instituts für Angewandte Analysis und Stochastik (WIAS) im Forschungsverbund Berlin. Alle zwei Jahre wählen die Direktoren der acht Verbund-Institute aus ihrem Kreis einen Sprecher und einen Stellvertreter. Neuer stellvertretender Vorstandssprecher ist Prof. Dr. Heribert Hofer, der auf Prof. Dr. Roberto Fornari folgt. Der FVB ist mit insgesamt rund 1.200 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der außeruniversitären Forschung Berlins. Er hat kürzlich sein 15-jähriges Gründungsjubiläum begangen.
Im Rückblick auf die vergangenen beiden Jahre nennt Prof. Rosenthal die Einführung des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) als eines der zentralen Ereignisse: „Wir mussten lange dafür kämpfen, dass uns daraus keine Wettbewerbsnachteile entstehen“, sagt Rosenthal, Direktor des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie (FMP). Das Problem war, dass es dem Forschungsverbund bis vor zwei Monaten nicht möglich war, außertarifliche Regelungen auf neues Personal anzuwenden. Berufsjahre konnten in vielen Fällen nicht angerechnet, Gewinnungszulagen nicht gewährt werden. „Das erschwerte es uns außerordentlich, qualifizierte Leute zu gewinnen“, sagt Rosenthal. „Ich danke dem Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin, dass er uns die außertarifliche Ermächtigung erteilte.“
Sehr positiv für die Verbund-Institute sei auch die Aufnahme aller Leibniz-Einrichtungen in den Pakt für Forschung und Innovation. „Schon in den ersten Jahren haben wir erheblich davon profitiert“, sagt Rosenthal, „viele Anträge haben sich in dem Wettbewerbsverfahren durchgesetzt und uns so zusätzliche Forschungsmittel gesichert.“ Der FMP-Direktor weiter: „Das und die ausgezeichneten Evaluierungen dreier Institute in den vergangenen Jahren zeigen, dass wir wissenschaftlich sehr erfolgreich arbeiten.“
Was wird in den kommenden beiden Jahren wichtig für die Wissenschaftler des Forschungsverbundes Berlin? „Ich sehe, dass Europa eine immer größere Rolle spielen wird, gerade auch für die Förderung einzelner Forscher durch die Gründung des European Research Councils“, sagt Prof. Jürgen Sprekels. „Wir haben es jetzt mit einer Art DFG auf EU-Ebene zu tun.“ Das bedeute künftig noch kompetitivere Verfahren. Wichtig sei es auch, ob sich die Berliner Universitäten in der Exzellenz-Initiative durchsetzen. „Wir sind mit allen über gemeinsame Berufungen und durch gemeinsame Forschungsprojekte aufs Engste verwoben“, sagt Sprekels.
Zur Person des neuen Vorstandssprechers: Prof. Jürgen Sprekels (Jahrgang 1948) ist gebürtiger Hamburger. In der Hansestadt hat er auch Mathematik studiert, seinen Doktortitel erlangt und sich habilitiert. Über Stationen in den USA, Berlin, Augsburg und Essen kam er 1994 als Lehrstuhlinhaber für Angewandte Analysis nach Berlin an die Humboldt-Universität. Seit dieser Zeit ist er auch Direktor des WIAS. Seit 2002 ist Jürgen Sprekels zudem Mitglied des Vorstands von MATHEON, dem DFG-Forschungszentrum „Mathematik für Schlüsseltechnologien“. Dieses Forschungszentrum, eines der ersten Exzellenz-Cluster Deutschlands, vereint Mathematiker aus den drei Berliner Universitäten, dem Konrad-Zuse- Zentrum und dem Weierstraß-Institut.
Pressemitteilung, Forschungsverbund Berlin e. V., 04.05.2007