Leibniz-Preise 2010
Renommiertester deutscher Wissenschaftspreis wird an zwei HU-Professoren verliehen
Zwei Honorarprofessoren der Humboldt-Universität werden mit dem Leibniz-Preis 2010 der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet: der Physiker Prof. Peter Fratzl und der Entwicklungspsychologe Prof. Dr. Ulman Lindenberger.
Peter Fratzl, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm, ist Honorarprofessor am Institut für Physik der HU und Mitglied im SFB 448 „Mesoskopisch strukturierte Verbundsysteme“.
Fratzl gehört zu den international führenden Vertretern der modernen Biomaterialforschung. Er erforscht insbesondere die mechanischen Eigenschaften natürlicher Materialien wie Knochen und Pflanzen. So analysiert er den Zusammenhang zwischen Eigenschaften und Struktur der biologischen Materialien und entwickelt neue biomimetische und bioinspirierte Werkstoffe, die biologische Strukturen oder Prozesse nachahmen. Von hohem Gewinn für die Grundlagenforschung, liefern die oft in Kooperation mit Medizinern und Biologen durchgeführten Arbeiten wichtige Erkenntnisse zur Behandlung von erkranktem Knochengewebe und insbesondere zur Osteoporose. Zudem schaffen sie die Basis für die Entwicklung neuer oder optimierter biomimetischer Materialien für den Knochenersatz und für die regenerative Therapie von Hartgeweben.
Ulman Lindenberger ist Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, aber auch Honorarprofessur am Institut für Psychologie der HU sowie Mitglied der Forschergruppe „Konflikte als Signale“, die am Institut für Psychologie angesiedelt ist.
Lindenberger ist einer der international führenden Köpfe der kognitiven Alternsforschung. In einer Fülle von Untersuchungen hat er die Potenziale und Grenzen des kognitiven Alterns neu definiert, wobei er Ansätze aus den Neurowissenschaften, der Gerontologie und der Entwicklungspsychologie erfolgreich kombinierte. So konnte Lindenberger nachweisen, wie sehr das geistige Leistungsniveau älterer Menschen nicht durch natürliche Vorgaben wie das Alter festgelegt wird, sondern durch eigenes Handeln verändert und damit auch verbessert werden kann. Diese Erkenntnisse der Grundlagenforschung haben rasch direkten Eingang in Praxisprogramme gewonnen.
Der Leibniz-Preis ist der renommierteste Wissenschaftspreis für Forscherinnen und Forscher in Deutschland und auch weltweit eine der angesehenen wissenschaftlichen Auszeichnungen.
Verliehen werden die Leibniz-Preise am 15. März 2010 in Berlin.
Weitere Informationen:
Ljiljana Nikolic
PR-Referentin Naturwissenschaften
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