Ökosystem für Talente
Am Campus Adlershof entsteht mit dem „ST3AM“ ein Ort, an dem agiler, kreativer und interdisziplinärer gearbeitet werden kann
Am Campus Adlershof entsteht mit dem „ST3AM“ ein Ort, an dem agiler, kreativer und interdisziplinärer als anderswo an Ideen gearbeitet werden kann, die die Menschheit wirklich weiterbringen. Das Konzept ist einmalig und ein Magnet für Talente.
Er wird anders sein. Er wird die Art zu arbeiten neu definieren. Er wird den Weg zu disruptiven Ideen bereiten. Zu Ideen, mit denen die drängendsten Fragen unserer Zeit beantwortet und Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft gefunden werden können. In Adlershof entsteht ein Ort, an dem Gründerinnen, Unternehmer, junge Talente und Wissenschaftlerinnen interdisziplinär in entspannter Atmosphäre mit State-of-the-Art-Technologie zusammenarbeiten werden – und ihre Ideen schnell in die Praxis umsetzen können. Es wird „beyond Coworking“ sein, es wird eine Art universale kreative Keimzelle, die es so noch nicht gibt.
Hier geht es nicht darum, einen Arbeitsplatz inklusive Kaffee-Flat anzumieten. „Sondern darum, Zugang zu einem Universum des Wissens, der Co-Kreation und Talente zu erhalten“, erklärt Roland Sillmann, Geschäftsführer der WISTA Management GmbH. „In diese neue Arbeitswelt wird unsere gesammelte Erfahrung als Standortbetreiber einfließen.“
Darin, wie in dem neuen Arbeitsort, spiegelt sich ein Paradigmenwechsel: Ging es der WISTA anfangs vorrangig darum, in der Wissenschaftsstadt Adlershof Arbeitsplätze zu schaffen, ist diese Mission mittlerweile erfüllt. In Deutschlands modernstem Technologiepark arbeiten und studieren heute mehr als 35.000 Menschen. Mittlerweile geht es zunehmend darum, sich um diese Menschen und um neue junge Talente zu kümmern. Denn eines ist klar: „Je besser, je inspirierender das Arbeitsumfeld ist, in dem auch ungewöhnliche Ideen gedeihen können, mit denen sich Sinnstiftendes schaffen lässt, desto eher werden herausragende Ergebnisse erzielt“, ist Sillmann überzeugt. Es ist genau das, was es braucht, um drängende Fragen rund um Klimakrise, Nachhaltigkeit und Ressourcenmangel zu beantworten. Das sind nicht nur Grand Challenges, sondern genau jene Fragen, die junge Talente umtreiben.
Für alle Zukunftsmacher:innen gibt es ab dem Frühsommer auf dem Campus eine feste Adresse: „ST3AM“ in der Rudower Chaussee 28. Hier wird auf rund 3.000 Quadratmetern eine neuartige Symbiose aus Maker-, Working- und Convention-Space geschaffen. Alle Erfahrungen und aktuelle Forschungen zur Anforderung an kreative Arbeit fließen in das Gesamtkonzept des Technologieparkentwicklers WISTA ein, das fünf separierte Zonen für die neuen Flächen vorsieht: einen Bereich für konzentriertes Arbeiten; einen Bereich für Kooperation und Austausch; einen Bereich zur Inspiration und für Prototyping; einen Bereich zum Lernen und einen zum Relaxen und Regenerieren.
Sillmann betont, wie wichtig es sei, diese unterschiedlichen Zonen anzubieten: „Studien zeigen, dass impact-orientierte Menschen ein deutlich höheres Burn-out-Risiko haben. Wir brauchen die räumliche Trennung. Wir brauchen Relaxingzonen. Wir brauchen aber auch die WISTA Academy, damit Führungskräfte lernen, gesund zu führen und zuzulassen, dass diese Ruhezonen genutzt werden.“ Um hier kontinuierlich nachzusteuern und auf die Bedürfnisse der Talente zu reagieren, lässt die WISTA das Vorhaben von Arbeitspsycholog:innen der Humboldt-Universität zu Berlin in einem drei Jahre laufenden Forschungsprojekt begleiten.
Eine Besonderheit ist der Maker-Space im Erdgeschoss, der in seiner „Digital Area“ unter anderem mit VR-Brillen, 3D-Druckern, Laser-Scannern und -Cuttern außergewöhnlich gut ausgestattet ist. Hier werden technische Highlights wie ein optischer 3D-Drucker des Adlershofer Start-ups Xolo, ein Metalldrucker und ein „BigRep“ für große Objekte integriert. Damit ist für fast jedes Vorhaben ein passendes Gerät verfügbar.
In der „Analog Area“ kann die Community ihre Ideen in der Metall-, Holz- und Elektrowerkstatt samt Montagefläche in erste Prototypen gießen und erproben. Egal, mit welcher Technologie: Hier wird es Start-ups sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen auf einfache Weise ermöglicht, Prototypen zu erstellen und kreative Projekte umzusetzen. Branchenschwerpunkte soll es nicht geben, im Gegenteil, je fraktaler und interdisziplinärer die Zusammensetzung, desto besser.
Zusätzlich soll mit den Räumen ein Ort geschaffen werden, um insbesondere weibliche Jugendliche (aber auch alle anderen) an MINT-Berufe heranzuführen und sie zu begeistern. „Denkbar auch, dass hier kluge Köpfe ihre Projekte für den Naturwissenschaftswettbewerb ‚Jugend forscht‘ entwickeln können“, sagt Sillmann, „denn sie sind die Lösungsfinder:innen von morgen.“
Zwischen den beiden 800 Quadratmeter großen Maker Spaces findet sich die „Lounge & Arena“. Ein Ort, an dem Austausch stattfinden soll oder auch Vorträge gehalten werden. Gemeinsam mit Unternehmen können hier auch Kreativworkshops oder Weiterbildungsseminare der WISTA Academy durchgeführt werden. Überdies gibt es eine „Convention Area“ für Veranstaltungen, wie beispielsweise Seminare in Verbindung mit den Fertigungseinrichtungen, etwa zum Teambuilding.
Bei allem wird auf die Gestaltung einer inspirierenden Umgebung besonderer Wert gelegt. Wissenschaftliche Erkenntnisse über kreatives Arbeiten hat die estnische Designerin Urve Liivak in ihr Möbel- und Raumkonzept einfließen lassen. Es ist weder der Pop-Bunte-Google-Stil noch die aseptische Apple-Cleanliness, die hier gepflegt werden, sondern ein warmer loungeartiger Stil mit gedeckten Beige- und Grüntönen sowie goldfarbenen Akzenten. Mehr Lobby als Labor.
Diese Wohnzimmer-Wohlfühlatmosphäre herrscht vor allem im ersten Obergeschoss, wo sich auf rund 2.200 Quadratmetern flexibel nutzbare Arbeitssphären und -räume unterschiedlicher Größen finden, die allesamt hochwertig mit Designermöbeln ausstaffiert werden. Los geht es mit kompakten Büros, die sechs Arbeitsplätze bieten, bis hin zu solchen mit dreißig. Wer sich konzentriert zurückziehen möchte, für den stehen eigens zu diesem Zweck entworfene „Silent-Boxen“/„Mind Spaces“ zur Verfügung. Aufgelockert wird die Fläche durch Loungezonen, die dazu animieren, sich zwanglos zu vernetzen.
Nutzende können einzelne Plätze, aber auch ganze abgeschlossene Büroeinheiten zu marktüblichen Preisen anmieten – der Austausch zu den anderen Mietenden ist immer inklusive.
Das klingt nach New Work, ist aber mehr, als dieses Buzzword ausdrückt. Denn im ST3AM wird ein ganzes Ökosystem für Adlershofer Talente geschaffen, in dem diese sich fachlich unterstützen, bei konkreten Projekten kooperieren und gegenseitig inspirieren können. Angstfrei. Scheitern und herumspinnen sind ausdrücklich erlaubt. Es ist der Ort, an dem eine agile und kollaborative Arbeitskultur gelebt wird. Das macht ihn einzigartig und zum Magnet für Menschen, die die Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit finden werden.
Chris Löwer für Adlershof Journal