Psychologen der HU untersuchten das Wegwerfverhalten im öffentlichen Raum
Langzeitstudie zeigt: Bevölkerung ist sensibilisierter für das Thema als früher
Die Langzeitstudie „Wahrnehmung von Sauberkeit und Ursachen von Littering“ wurde von der Berliner Stadtreinigung im Verbund mit den Reinigungsunternehmen Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart und Wien in Auftrag gegeben und am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Elke van der Meer, PD Dr. Reinhard Beyer sowie Dr. Rebekka Gerlach durchgeführt. Die Projektleitung seitens der Stadtreinigungsbetriebe lag bei Frau Birgit Nimke-Sliwinski (Berliner Stadtreinigungsbetriebe). Offiziell wurde die Studie im Rahmen der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft (IFAT), die vom 14. bis 18. Mai 2018 in München stattfindet, präsentiert.
Der Begriff des „Littering“ beschreibt den Trend zur Vermüllung des öffentlichen Raums durch meist kleinteilige Abfälle wie Einwegbecher oder Einwegverpackungen. Dadurch entstehen erhebliche Abfallmengen und Kosten für die Städte und damit die Gesellschaft insgesamt. Die Studie „Wahrnehmung von Sauberkeit und Ursachen von Littering“ ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Städte im Jahre 2015 von ihren Bewohnern insgesamt sauberer eingeschätzt werden als noch 2005. Als besonders müll-sensible Bereiche haben sich Spielplätze, Gehwege, Grünflächen, Bahnhöfe, Haltestellen und Schulumgebungen herauskristallisiert. Gründe für das bewusste oder unbewusste Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfall sind der Studie zufolge Bequemlichkeit, Faulheit und Gleichgültigkeit. Die Hauptaltersgruppe der Littering-Verursacher liege bei 18-30 Jahren. Insgesamt habe jedoch in den letzten Jahren eine Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Müll stattgefunden, weshalb Maßnahmen von Seiten der Reinigungsunternehmen gegen Littering große Zustimmung erfahren, so die Ergebnisse.
Die vorliegende Projektstudie zum Littering-Verhalten basiert auf psychologischen Untersuchungen mit Bürgerinnen und Bürgern aus deutschen Großstädten. Die Studien aus drei vorhergegangenen Projekten, die seit 2005 nacheinander durchgeführt wurden, sind in der aktuellen vierten Auflage überprüft und mit erweiternden Fragestellungen ergänzt worden. Ziel dieser Studien war es, die Reinigungsstrategien der Stadtreinigungsunternehmen zu optimieren.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des VKU (Verband kommunaler Unternehmen e.V.): www.vku.de/presse/pressemitteilungen/gesellschaftsphaenomen-littering/
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Carina Braselmann
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