Pünktlich ans Ziel
Fraunhofer FIRST präsentiert auf der InnoTrans 2004 ein Simulationssystem für Fahrpläne
Pressemitteilung Fraunhofer FIRST, Nr. 49
Nichts ärgert Bahnpassagiere mehr, als ein verpasster Anschlusszug. Wer nur noch dem Rücklicht seines Zuges winken kann, fragt sich in der Regel, warum es so schwierig ist, konsistente Fahrpläne zu entwickeln. Bei 37.000 Nahverkehrs-, Fernverkehrs- und Güterzügen, die täglich auf den rund 65.000 Gleiskilometern in Deutschland verkehren, ist die Erstellung eines korrekten und robusten Fahrplans eine große Herausforderung. Um zu gewährleisten, dass Güter und Fahrgäste pünktlich an ihren Bestimmungsort gelangen, werden Fahrpläne daher durch Computersimulationen getestet. Dazu werden hocheffiziente Simulationssysteme benötigt, mit denen Inkonsistenzen und Schwachstellen frühzeitig erkannt und vermieden werden können.
Mit ConTrain, das Fraunhofer FIRST vom 21. bis 24. September 2004 im Rahmen der InnoTrans vorstellt, steht nun ein einheitliches Verfahren zur Trassenplanung, Fahrplan- und Betriebssimulation sowie zur Bewertung der Fahrplanqualität zur Verfügung. Zu einer Präsentation möchten wir Sie herzlich einladen:
Zeit: 21. bis 24. September 2004, jeweils von 9:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Messe Berlin, InnoTrans, Halle 2.1, Stand 125
Effiziente Simulationsverfahren müssen in der Lage sein, Fehler im Fahrplan, wie Überschneidungen oder Doppelbelegungen, selbstständig zu beseitigen, anstatt die Simulation des gesamten Planes abzubrechen. So mancher Konflikt lässt sich einfach beseitigen, indem z.B. die Fahrgeschwindigkeit oder die Abfahrtszeit eines Zuges variiert wird. Darüber hinaus sollten Simulationssysteme in kurzer Zeit eine Vielzahl von Varianten durchspielen können sowie Unterstützung bei der automatischen Disposition und bei der Analyse von Konflikten anbieten. ConTrain beherrscht nicht nur diese Pflichten, sondern auch die Kür der Trassenplanung. Das System ist so flexibel angelegt, dass es auch zur Lösung akuter Probleme, wie ein durch Wartungsarbeiten oder Unfall blockiertes Gleis oder die Planung von Entlastungszügen bei Großveranstaltungen, herangezogen werden kann.
Das System basiert auf Constraint-Technologie. Dabei werden Konflikte a priori ausgeschlossen, indem feststehende Bedingungen, so genannte Constraints, die Erstellung des Fahrplans von Anfang an überwachen. Befährt z.B. ein Zug einen eingleisigen Streckenabschnitt, so sperrt das System diesen für weitere Züge. Dadurch können eine erhebliche Anzahl von fehlgeleiteten Berechnungen und eine Menge Zeit erspart werden.
Weiterhin wird bei ConTrain die Topologie des Eisenbahnnetzes mit Spurplangenauigkeit modelliert. Das heißt, dass Daten wie Streckenlänge, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Weichen in die Planung einbezogen werden. Das Trassennetz wird also in seiner gesamten Komplexität abgebildet, Fahr- und Trassenbelegungszeiten können exakt berechnet werden. Nicht zuletzt kann ConTrain die Infrastruktur- und Zugdaten von Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ohne Nachbearbeitung und damit ohne Zeitverlust verfügbar machen.
Weitere Informationen:
Mirjam Kaplow
Tel.: 0 30 / 63 92-18 08