So macht Physik-Unterricht Spaß
Neues Schülerlabor der Humboldt-Universität eröffnet in Adlershof
Berliner Morgenpost, 28.01.2004
Pascal spannt einen Kupferdraht zwischen Elektroden. Batoul hält ein Stück Styropor dagegen: Wie Butter lässt es sich vom heißen Draht zerschneiden. Celia führt das Protokoll: "Kupfer eignet sich besser als Eisen und klebt nicht." Die drei erlebten gestern mit ihrer Klasse eine Physikstunde im neuen Schülerlabor der Humboldt-Universität in Adlershof, das heute offiziell freigegeben wird. Das Resümee der Jugendlichen: "Es hat Spaß gemacht."
Damit hat Professor Lutz Schön erreicht, was er wollte. "Der Unterricht soll spannend werden", sagt der Didaktik-Fachmann. Denn der aktuelle Zustand an den Schulen sei kritisch: "Sobald der Physik- und Chemieunterricht beginnt, sackt das Interesse der Schüler ab." Es gelinge nicht, die Wissbegier der Grundschüler bis in die achte Klasse zu retten. Unilab soll helfen, diese Lücke zu schließen.
Doch auch Lehramtsstudenten sind Nutznießer des Labors im ehemaligen Messraum des historischen Windkanals. "Wir können Unterrichtsmodule entwickeln und mit den Schülern erproben", sagt Jan Meister aus dem 11. Semester. "Deshalb machen viele Studenten begeistert mit." Anspruchsvolle Geräte würden eingesetzt, die sich eine Schule sonst nicht leisten könne. Im Windkanal selbst soll eine Galerie für wissenschaftliche Ergebnisse Platz finden. Lutz Schön und seine Mitstreiter haben ein weiteres ehrgeiziges Ziel: Schülern ein Praktikum in den Adlershofer Instituten zu ermöglichen. saf
--------------
mehr Infos unter: www.unilab-adlershof.de