Suchen Sie was?
Fraunhofer FIRSTs neue Suchmaschine FlashFind erleichtert Suchabfragen auf mobilen Endgeräten
Die Koffer verstaut, die Kinder auf dem Rücksitz und beim Einsteigen noch schnell im Navi den Weg zum Urlaubsort gesucht. Beim Warten an der roten Ampel auf dem MP3-Player fix das Lieblingslied gestartet, während der Nachbar auf dem Beifahrersitz seinen digitalen Reiseführer nach den wichtigsten Sehenswürdigkeiten durchforstet. Die Nutzer mobiler Geräte schätzen den Zugriff auf Informationen „to go“, die überall und jederzeit abrufbar sind.
In bisherigen mobilen Geräten ist die gezielte Suche nach gespeicherten Informationen jedoch kompliziert, der Suchvorgang langwierig und die Bedienung über Tastatur oder Touchscreen ein Grund zum Ärgernis. Mit FlashFind bietet Fraunhofer FIRST nun Suchtechnologien, die konsequent für die Nutzung auf Mobilgeräten optimiert sind. Sie ermöglichen eine schnelle, intuitive Volltextsuche in lokal, z. B. auf SD-Karten, gespeicherten digitalen Daten auf unterschiedlichen mobilen Endgeräten (z. B. Mobiltelefonen, Smart Phones, Navigationsgeräten, Media-Playern oder e-Readern).
Innovative mobile Plattformen verfügen bereits über so genannte inkrementelle, präfixbasierte Suchfunktionen wie Spotlight (iPhone) oder QuickSearchBox (Android). Hier müssen nur wenige Buchstaben eingegeben werden, und die Suchergebnisse werden unmittelbar bereits während des Suchvorgangs angezeigt. Doch die Funktionen durchsuchen bisher nur recht überschaubare Datenmengen, wie z. B. die Kontaktdatenbank des Telefons. FlashFind ermöglicht erstmals eine ähnlich komfortable Suche in sehr großen Datenbeständen, wie sie aufgrund der raschen Entwicklung der Speichermedien heute auch auf Mobilgeräten vorliegen. Als Beispielanwendung wurde eine Suchfunktion für Navi-gationssysteme realisiert, die das schnelle Auffinden von Straßen, Städten und Sonderzielen (POIs) ermöglicht. Hierbei wird digitales Kartenmaterial von Westeuropa mit ca. zehn Millionen Einträgen durchsucht. Bei der Eingabe des Ziels muss sich der Nutzer nicht an vorgegebene Hierarchien (Land, Ort, Straße) halten. Wie bei einer modernen Web-Suchmaschine tippt er in ein einziges Eingabefeld alles ein, was ihm zum Zielobjekt in den Sinn kommt (Single Widget-Suche). Auch auf Geräten ohne Volltastatur ermöglicht FlashFind eine komfortable Volltextsuche.
Die neue Suchmaschine benötigt keinen Netzwerkzugriff. Im Gegensatz zu Web- und Desktop-Suchmaschinen ist die Fraunhofer-Technologie in Hinblick auf CPU und Hauptspeicher für mobile Geräte optimiert. Der Prototyp wurde in C++ für Windows Mobile-Smart Phones und Linux-Geräte implementiert. Die Technologie wurde zum Patent angemeldet und kann lizenziert werden. Gegenwärtig wird sie in ein kommerzielles Navigationsgerät integriert.
FlashFind wurde von Fraunhofer FIRST im Kontext des Future Mobile Navigation Toolkit entwickelt, ist aber auch separat nutzbar. Das Toolkit beinhaltet neben der Suche Technologien zu Indoor-Routing, Seamless Navigation, Kartenkomprimierung und TPEG-Services, die einzeln oder im Paket lizenziert oder in bestehende Anwendungen integriert werden können. Auf dem Mobile World Congress zeigt Fraunhofer FIRST Beispielanwendungen für FlashFind sowie die Komponenten des Future Mobile Navigation Toolkit.
Kontakt
Mirjam Kaplow, Leiterin Institutskommunikation
Tel.: +49 (0) 30 / 63 92-1823
Fax: +49 (0)30 / 63 92-1805
mirjam.kaplow(at)first.fraunhofer.de
Zeit und Ort
Der Mobile World Congress 2010 findet vom 15. bis 18. Februar statt.
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Projektblatt FlashFind
Pressemitteilung Nr. 123 Fraunhofer FIRST vom 1.02.2010