Technologiepark Adlershof wächst 2018 „doppelt so stark wie China“
Unternehmerischer Erfolg und Schaffung von Arbeitsplätzen stehen im Vordergrund / Über 400 Mio. Euro an Steuern jährlich an Bund und Land
Der Hochtechnologiestandort Berlin Adlershof ist 2018 noch kräftiger als in den Jahren zuvor gewachsen. Ende des vergangenen Jahres waren dort 1.144 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen (2017: 1.088) tätig. Die Umsätze und Haushaltsmittel lagen mit 2,32 Mrd. Euro um 12,2 % über denen des Vorjahres. Rechnet man noch die Fördermittel in Höhe von 127,4 Mio. Euro hinzu, steigt der Betrag auf 2,45 Mrd. Euro. Im Adlershofer Entwicklungsgebiet waren 2018 19.400 Menschen tätig (2017: rund 18.000). Hinzu kamen rund 6.330 Studenten und ca. 850 (2017: 780) Auszubildende. In den beiden Wohngebieten („Wohnen am Campus“ und „Wohnen am Landschaftspark“) lebten Ende 2018 rund 3.800 Menschen.
Im Kerngebiet, dem Wissenschafts- und Technologiepark, legten die Umsätze der nunmehr 527 (2017: 507) Unternehmen um 7,4 % (2017: 7,5 %) auf 970,7 Mio. Euro zu. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 7,8 % (2017: 6,3 %) auf 7.402. Der Förder- bzw. Drittmittelanteil am Budget der in Adlershof ansässigen Einrichtungen der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) betrug 32 Mio. Euro (2017: 31,3 Mio. Euro), die Grundfinanzierung belief sich auf 50 Mio. Euro (2017: 51 Mio. Euro). Bei den zehn außeruniversitären Instituten lagen die Haushaltsmittel mit 135,6 Mio. Euro (2017: 139,1 Mio. Euro) etwas unter denen des Vorjahres. Dafür legten die Drittmittel auf 81,7 Mio. Euro kräftig zu (2017: 64,6 Mio. Euro). Die Zahl der Beschäftigten entsprach mit 2.727 nahezu der des Vorjahres.
Die Unternehmen in der Medienstadt legten beim Umsatz um fast 20 % auf 254,9 Mio. Euro zu. Die Zahl der Unternehmen stieg auf 170. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter nahm von 1.385 auf 1.626 (plus 17,4%), die der freien Mitarbeiter um 10,7 % auf 1.089 (2017: 980) zu. Die Umsätze und Haushaltsmittel der 431 Unternehmen und Einrichtungen im übrigen Entwicklungsgebiet legten 2018 um 19,3 % (2017: 10,4 %) auf 911,2 Mio. Euro zu. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 10 % (2017: 12,5 %) auf 6.544.
Die Geschäftsentwicklung für das Jahr 2019 schätzen die Unternehmen im Wissenschafts-und Technologiepark positiv ein: 55,6 % (2017: 59 %) gehen von einer Steigerung des Umsatzes aus, 5 % (2017: 3 %) befürchten einen Umsatzrückgang, Rund 40 % (2017: 44 %) der befragten Unternehmer erwarten eine steigende, ca. 57 % (2017: 55 %) eine konstante Beschäftigtenzahl.
Das ohnehin hoch eingeschätzte Image des Hochtechnologiestandorts Adlershof erzielte 2018 bei der Beurteilung wichtiger Standortbedingungen wieder einen Spitzenwert. Auch wird die Zufriedenheit der Mieter mit den Verhältnissen am Standort von den Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen nahezu unverändert hoch eingeschätzt. Wachsende Kritik wird an Kapazitätsengpässen und an der Anfälligkeit des ÖPNV geübt.
Unternehmerischer Erfolg und Arbeitsplätze stehen im Vordergrund
Erstmals sind die Adlershofer Standortpartner nach den Motiven ihres unternehmerischen Handels befragt worden. Rein finanzielle Motive spielen im Wissenschafts- und Technologiepark (28,3 %) sowie bei Gewerbe und Dienstleistungen (30,8 %) eine untergeordnete Rolle. Demgegenüber stehen Ansehen und unternehmerischer Erfolg an erster Stelle (52 % der Antworten). Es folgen die Schaffung bzw. Sicherung von Arbeitsplätzen (46 %), die Verwirklichung eigener Ideen (44,7%) und die Gestaltung der Zukunft (44,3 %). Auch wollen über ein Drittel der Unternehmer (36,3 %) mit Ihrem Tun in der Gesellschaft etwas bewegen.
Adlershof, ein „regionales Innovationssystem ‚wie aus dem Lehrbuch‘“
Die WISTA Management GmbH hat nach 2009 erneut die regionalökonomischen Effekte des Entwicklungsgebietes von Berlin Adlershof von der DIW econ GmbH, dem Consulting-Unternehmen des DIW Berlin, aktualisieren lassen. Die Ergebnisse unterstreichen einmal mehr die Bedeutung eines Standortes wie Adlershof. Sie sind auch eine Bestätigung für die Politik, dass sich die Investition öffentlicher Gelder in einen solchen Standort lohnt:
- Aus FuE-Aktivitäten in Adlershof gehen Innovationen hervor. Hieraus resultiert ein dauerhaft positiver Einfluss auf das Wirtschaftswachstum Berlins. DIW-econ bezeichnet den Standort als ein „regionales Innovationssystem ‚wie aus dem Lehrbuch‘“.
- Berlin Adlershof löst einen Gesamtbeschäftigungseffekt von ca. 29.000 Personen aus. Auf jeden in Adlershof geschaffenen Arbeitsplatz kommen 1,6 weitere Arbeitsplätze allein in Berlin. Adlershof ist damit „von vergleichbarer wirtschaftlichen Relevanz wie Berliner Digitalwirtschaft“.
- Nach Adlershof sind von 2008 bis 2017 ca. 1,1 Mrd. Euro an Fördermitteln geflossen. 2017 waren es noch 109 Mio. Euro. Infolge des starken Wachstums werden sogar inzwischen über 400 Mio. Euro Steuereinkommen erzielt.
„Adlershof. Science at Work“: Garant für unternehmerischen Erfolg
„Adlershof ist 2018 doppelt so stark wie China gewachsen“, kommentierte WISTA-Geschäftsführer Roland Sillmann anlässlich der Adlershofer Jahrespressekonferenz die wirtschaftliche Bilanz. „Der Erfolg“, so Sillmann, „ist Adlershof nicht in die Wiege gelegt worden. Heute wissen wir, dass eine langfristig angelegte (auch städtebauliche) Planung, die aktive Unterstützung durch die Politik über die Grenzen der Legislaturperioden hinweg den Weg dorthin ebenso ebneten, wie der Aufbau einer Wertschöpfungskette, die es möglich macht, dass aus wissenschaftlichen Erkenntnissen innovative Produkte und Leistungen werden. Die Verwirklichung eigener Ideen und die Gestaltung von Zukunft besitzt für die Adlershofer Unternehmen entscheidende Bedeutung. Nicht ohne Grund gibt es bei uns rund 90 Marktführer und ca. 140 Technologieführer, die mit einer Vielzahl von Standortpartnern, insbesondere aus der Wissenschaft kooperieren.“
Kontakt:
Dr. Peter Strunk
Bereichsleiter Kommunikation
WISTA Management GmbH
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