Visitenkarte auf den Dächern
Michael Eyberg kennt Adlershof von oben. Wenn der Ingenieur auf dem Stadtplan zeigt, wo überall seine Firma Dachland in den letzten Jahren tätig war, kommt einiges zusammen: Vom Photonikzentrum über das Zentrum für Bio- und Energietechnologie (UTZ) bis hin zum Ferdinand-Braun-Institut – an diesen und weiteren Gebäuden hat Dachland Dächer und Fassaden mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. „Adlershof ist eine ideale Spielwiese für uns“, sagt Eyberg.
Um näher am Geschehen zu sein, zieht die Firma aus dem brandenburgischen Dahlewitz demnächst selbst nach Adlershof. Sie reiht sich ein in eine ganze Riege von Unternehmen, die Photovoltaik entwickeln und produzieren. Anfang dieses Jahres hat Global Solar Energy Deutschland mit der Produktion von Dünnschicht-Solarzellen vor Ort begonnen. „Wichtig ist für uns, zum Netzwerk zu gehören. Wir finden hier die größte Dichte an Ansprechpartnern“, erklärt Eyberg.
Ute Hübener, Vertriebsleiterin bei der Adlershof Projekt GmbH, bereitet den Boden für weitere solare Synergien. „Da bei den hier angesiedelten Forschungseinrichtungen photooptische Technologien ebenfalls eine große Rolle spielen, ist Photovoltaik bei uns thematisch gut angesiedelt.“ Das Land Berlin hat für den Wissenschafts- und Technologiepark gerade eine große Fläche am Groß-Berliner Damm dazugekauft. Reichlich Platz für weitere Unternehmen, die Ute Hübener dort gern ansiedeln würde.
Dachland baut seinen neuen Firmensitz direkt gegenüber dem Solar-Modulhersteller Solon AG, der hier seine neue Zentrale errichtet hat. „Wir kennen uns von gemeinsamen Projekten“, sagt Eyberg. Er ist der Überzeugung, dass man im Wachstumsmarkt Photovoltaik die Augen stets offen halten muss. Seine Firma bestückt Dächer mit ganz unterschiedlicher Photovoltaik- Technik: Von kristallinen Zellen in Nachführanlagen, die sich automatisch nach der Sonne ausrichten, bis zur Dünnschicht-Photovoltaik, bei der die Photovoltaik-Module direkt auf die Dichtungsbahnen laminiert sind. Auch eine russische Konzentrator-Anlage, die mit linsenbestückten Kleinstzellen arbeitet, hat er in Adlershof installiert. Derartige Pilotprojekte seien sinnvoll, „um zu sehen, wo was rentabel wird“, betont Eyberg.
Derzeit arbeitet Dachland an drei weiteren Photovoltaik-Bedachungsprojekten in Adlershof, hinzu kommt der im Süden des Parks geplante neue Firmensitz. Was der oben drauf bekommt, ist noch nicht entschieden.
Tina Heidborn
Link: www.dachland.de