Wissenschaft hautnah in der Science City Adlershof
Endlich konnte sie wieder stattfinden, die “Lange Nacht der Wissenschaften”
Tausende Besucher: innen und Besucher strömten zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ (LNdW), die am 2. Juli in Berlin und Potsdam stattfand.
Dass der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof auch in diesem Jahr einer der Publikumsmagnete war, freut besonders Silvana Schneider, die das Megaevent im Berliner Südosten geplant hat. „Nach zweijähriger pandemiebedingter Zwangspause, in der wir die Türen von Laboren, Hörsälen und Entwicklungsbüros nur virtuell öffnen konnten, sind wir glücklich, dass wir wieder eine Präsenzveranstaltung durchführen konnten“, sagt die Eventmanagerin von der WISTA Management GmbH.
Wochenlange Vorbereitungen steckten dahinter, bevor die Entdeckertour in Adlershof beginnen konnte. „Dank gebührt den Organisator:innen in den Instituten, die selbst mit großer Begeisterung dabei sind und sich so tolle Mitmachaktionen und Angebote überlegt haben“, so Schneider. Bei weit über 100 Programmpunkten haben Besuchende Forschenden über die Schulter geblickt, spannenden Vorträgen gelauscht, mitdiskutiert und natürlich auch selbst experimentiert.
Kinder und Jugendliche konnten zum Beispiel auf eine Science Rallye durch die optischen Wissenschaften und Quantentechnologien gehen, eine Runde Laserschach spielen oder selbst aktiv werden beim Kristalle züchten, Wärme-Selfie machen und Bauen von Insektenhotels aus alten Verpackungsmaterialien. Knobelfans knackten bei „Wer wird Millionär“ mathematische Nüsse. Über die Straße in das Weltall fuhren Entdecker:innen im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Geschichtsinteressierte nutzten die Gelegenheit, bei einer Geländetour auf den Spuren der Luftfahrt zu wandeln. Schwindelfrei war auch der Rundgang durch die Elektronenbeschleunigerhalle BESSY II, bei dem Neugierige erfahren konnten, wie mit der hellsten Lampe Berlins Materialien, Kunstgegenstände oder Zellen untersucht werden.
Einer der Höhepunkte war der spektakuläre Auftritt von NOX the Robot. Der 2,40-Meter-Riese ist ein humanoider Hightechroboter, der mit einem Sprach- und tänzerischen Showakt für Stimmung am Forum Adlershof sorgte und für zahlreiche Erinnerungsfotos posierte. Er war es auch, der zuvor gemeinsam mit der Berliner Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey die klügste Nacht offiziell eröffnet hatte. Der Ort für die zentrale Eröffnungsveranstaltung ist an den Vorsitz des Vereins LNdW e. V. gekoppelt. Weil dieser derzeit bei Ulrich Panne, Vorstand der IGAFA Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof e. V. und Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) liegt, stiegen in Adlershof die Wissensballons auf.
Neben der Transparenzverpflichtung der Wissenschaftseinrichtungen zu zeigen, wohin die Steuergelder der Bürger:innen geflossen sind, dient die Veranstaltung auch der Nachwuchswerbung. In der Wissenschaftsstadt Adlershof gibt es zurzeit rund 1.000 Auszubildende. Einige stellten sich und ihren Ausbildungsberuf auf der Langen Nacht vor. Ein Dutzend Mädchen bekam bei einer exklusiven Schülerinnen-Tour Einblicke in den Alltag von Forschenden.
„Auch der Humor kam in Adlershof nicht zu kurz“, betont Silvana Schneider, die erstmals die Wissenschaftsnacht organisierte. Einen Science Slam, wie den zum Abschluss der LNdW, bei dem Nachwuchsforschende um die Gunst des Publikums buhlen, indem sie ihre Wissenschaftsthemen verständlich, aber mit Witz und Charme in nur zehn Minuten auf den Punkt bringen, hat Schneider aber schon öfter organisiert. Der nächste Adlershofer Science Slam ist übrigens für den 1. Dezember 2022 angekündigt.
Von Sylvia Nitschke für POTENZIAL
Mehr Informationen zur Langen Nacht der Wissenschaften in Adlershof
Hier geht’s zur Publikumsbefragung der LNDW