Architektur des Dialogs
Das neue Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien
Einen Ort, an dem die Identität des verbindenden Forschungsthemas erlebbar wird, wollte Architekt Gunther Henn schaffen. Das Ergebnis ist eine Architektur des Dialogs, freut sich Bernd Ludwig, Leiter des Zentrums für Photovoltaik und erneuerbare Energien (ZPV ) in Adlershof. Ein gebäudehohes, sehr helles Foyer mit Galerien und einer skulptural gewendeten, freistehenden Treppe erlaubt Sichtverbindungen zwischen allen Geschossen. „Hier wird man einander mindestens einmal am Tag begegnen“, sagt Ludwig.
Die Betreibergesellschaft WISTA-MANAGEMENT baut das neue Zentrum in einer für die PV-Branche schwierigen Zeit. 8.000 Quadratmeter für eine schwächelnde Branche? Kezban Saritas, Ludwigs Stellvertreterin, winkt ab. Erneuerbare Energie bedeute nicht allein Photovoltaik, das wäre viel zu eng gedacht. Das neue Zentrum ist Anlaufpunkt für Interessenten aller Felder der erneuerbaren Energien – Wind, Solar, Wasser, Geothermie, aber auch für solche Themen wie Netzintegration oder Speichertechnologien.
„Die Schwierigkeiten einiger Solarunternehmen bedeuten nicht, dass Photovoltaik kein Thema für die Verbraucher ist. Die Energiewende geht weiter, die Mischung macht‘s. Das spiegelt auch das neue Zentrum wider.“ So wird für die Belegung des ZPV nicht nur um alle Facetten von Photovoltaik- Unternehmen, sondern auch um Unternehmen der erneuerbaren Energien geworben einschließlich Dienstleister, Softwareentwickler, Speichertechnologie-Unternehmen. Auch Solar-Architekten oder spezialisierte Rechtsanwälte für Regelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) bis hin zum Solarhandwerker können sich Saritas und Ludwig vorstellen.
„Das Gebäude ist auf alle Bedürfnisse vorbereitet“, sagt Ludwig, „und bietet durch seine flexible Bauweise mit modernster Versorgungstechnik beste Forschungs- und Arbeitsbedingungen. Vom Denkerstübchen, physikalischen und chemischen Laboren oder Versuchsflächen auf dem Dach bis hin zu Hallen für Pilotproduktionen ist alles vorhanden“.
Nach dem Prinzip „Plug and Play“ sollen die neuen Mieter sofort loslegen können. Die bisherige Mieternachfrage stimmt beide optimistisch. Ein Kristallisationspunkt für neue Ideen wird das neue Gebäude, ist Ludwig sicher. Dazu beitragen werden auch richtungweisende Veranstaltungsreihen für den Austausch am Standort und darüber hinaus, ergänzt Saritas. Die errichteten Meeting- und Seminarräume bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und in der Pause geht es auf die begrünten Dachterrassen. Und die Kantine im Erdgeschoss kommt dem gesamten Nordgelände des Technologiestandortes Adlershof zugute.
Von Rico Bigelmann für Adlershof Special