Ausstellungseröffnung: pong.mythos
Fraunhofer FIRST präsentiert mit Brain-Pong eine direkte Schnittstelle zwischen Gehirn und Computerspiel
Auf der einen Seite ist es ein einfaches, schwarzweißes Tennisspiel. Auf der anderen Seite steht Pong für den Siegeszug des Computerspiels und die Entstehung einer gesamten Industrie. Die Ausstellung pong.mythos des Berliner Computerspiele Museums, die vom 10. Februar bis zum 30. April 2006 im Württembergischen Kunstverein ihre Pforten öffnet, spürt der Entstehung des wohl bekanntesten Computerspiels nach und zeigt moderne Adaptionen in Kunst und Wissenschaft.
Fraunhofer FIRST demonstriert im Rahmen der Ausstellung mit „Brain-Pong“, wie man allein mit der Kraft der Gedanken Teletennis spielen kann. Bereits vor einigen Jahren hat Fraunhofer FIRST in Kooperation mit der Charité im Rahmen des Projekts BCI (Brain-Computer Interface) eine Technologie entwickelt, die eine direkte Verbindung zwischen Gehirn und Computer schafft. Mittels eines herkömmlichen EEG-Geräts, werden die Gehirnströme von Probanden gemessen. Hochintelligente Klassifikationstechnologien filtern aus den Hirnsignalen so genannte Bewegungspotenziale heraus, d.h. die Vorstellung z.B. die rechte oder linke Hand zu bewegen, und setzen sie in technische Steuersignale um. So kann man letztendlich allein mit der Kraft der Gedanken einen Cursor auf dem Bildschirm bewegen. Für die Entwicklung des Brain-Computer Interfaces sind eine Vielzahl von langwierigen Versuchen notwendig. Um den Probanden die Konzentration zu erleichtern und an ihren sportlichen Ergeiz zu appellieren, setzt Fraunhofer FIRST Pong für die Versuche ein. So entstand 2003 Brain-Pong. Mittlerweile ist die Technologie soweit entwickelt, dass mehrere Spieler gleichzeitig gegeneinander spielen können. Während der Ausstellung ist ein nachgestellter Versuchsaufbau mit einer Schaufensterpuppe zu sehen. Filme dokumentieren den Ablauf des Experiments und den Spielverlauf.
Die Ausstellung ist in die Bereiche Pong Game, Pong Art und Pong Science gegliedert. Pong Game zeigt die historische Entwicklung des Computerspiels, die 1972 mit der Gründung von Atari und der Entwicklung des ersten Pong-Automaten ihren Anfang nahm. Pong Art ist der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Schnittstelle Mensch-Maschine gewidmet. Hier werden Adaptionen von Pong in der Installations-, Video, Software- und Performancekunst gezeigt. Nicht zuletzt demonstriert Pong Science neben dem Brain Pong von Fraunhofer FIRST weitere Anwendungen des Computerspiels in der experimentellen Forschung.
Weitere Informationen:
Mirjam Kaplow
Tel.: 030/6392-1823
E-Mail: mirjam.kaplow(at)first.fraunhofer.de
Pressemitteilung Nr. 66 Fraunhofer FIRST