Die Leichtfüßige
Katrin Paschke – das Schneewittchen im Ferdinand-Braun-Institut
Wer „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ sucht, wird im Ferdinand-Braun-Institut (FBH) fündig. Hier arbeitet Katrin Paschke mit ihrer Forschungsgruppe. So von den Kollegen genannt zu werden - kein Problem für die Wissenschaftlerin. Wert legt sie nur darauf, nicht sieben, sondern 14 Mitarbeiter zu haben.
Sie selbst sieht sich auch nicht als Exotin. Dennoch ist sie ziemlich allein auf weiter Flur als Leiterin eines noch dazu fast ausschließlich männlichen Teams. Erst kürzlich wurden ihrem Projekt, das mit kompakten Diodenlasersystemen neue Anwendungen von der Sensorik und Medizintechnik bis zur Materialbearbeitung erschließen soll, weitere 1,4 Millionen für Investitionen bewilligt. Das Forschungsvorhaben wird gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft realisiert, Kooperationen gibt es hier beispielsweise mit Eagleyard oder Picoquant. Katrin Paschke kann ihren Forscherdrang ausleben: Unmittelbares Entwicklungsziel ist, eine miniaturisierte Laserstrahlquelle im sichtbaren Spektralbereich. Drei Millionen gab es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung dafür schon einmal.
Katrin Paschke ist erfolgreich und dabei sehr entspannt. Oder vielleicht entspannt und dabei sehr erfolgreich? Etwa als sie als Leichtathletin DDR-Junioren-Meisterin wurde oder während des Physikstudiums Sohn und Tochter bekam – für andere möglicherweise eine schwierige Situation – für die heute 39jährige nur eine Frage der Organisation. Und des Willens. Und Familie und Beruf wollte sie gleichermaßen. Dabei kamen der zurückhaltenden aber bestimmten Wissenschaftlerin die Angebote des FBH, von Arbeitszeitreduzierung, individuellen Arbeitszeitvereinbarungen oder auch dem Kinderzimmer für Notfälle, entgegen.
Ausgleich zur Entwicklungstätigkeit findet Dr. Katrin Paschke seit zwölf Jahren im Taekwondo, dem koreanischen Kampfsport um Füße, Fäuste und deren Koordination.
Schon mehrmals war sie in Korea, bald wird sie im Rahmen ihrer Arbeit für ein halbes Jahr nach Japan gehen. Die asiatische Kultur scheint gut zu ihr zu passen, wenn man an Attribute wie Strebsamkeit oder Gelassenheit denkt. Als nächstes größeres Ziel plant die fröhliche junge Frau ihre Habilitation. Und wenn sie schon keine eigenen Schwierigkeiten hat, dann muss Katrin Paschke sich eben welche ins Haus holen. Die habe sie gerade mit ihrem hawaianischen Austauschschüler. Der sei zwar ähnlich entspannt, das aber leider auch beim Lernen.