ESA bestätigt PLATO-Mission für Suche nach extrasolaren Planeten
Adlershofer DLR leitet Konsortium für Bau und wissenschaftlichen Betrieb des europäischen Weltraumteleskops
Am 20. Juni 2017 hat die ESA grünes Licht für die Weiterentwicklung des Weltraumteleskops PLATO gegeben. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) leitet das internationale Konsortium für den Bau und den wissenschaftlichen Betrieb des Weltraumteleskops. Das Science Programme Committee (SPC) der ESA beurteilte den Projektstatus positiv und erteilte damit Mission Adoption. Das bedeutet, dass jetzt mit der technischen Realisierung des Satelliten und seiner Bodensegmente begonnen werden kann. Der Start ist für das Jahr 2026 vorgesehen.
PLATO ist die nächste große europäische Weltraummission, die extrasolare Planeten finden und charakterisieren wird. Sie sucht insbesondere nach Planeten, die der Erde ähneln und auf denen Wasser vorhanden und Leben möglich sein könnte. Erklärtes Ziel ist es, den Radius, die Masse und das Alter der extrasolaren Planeten genau zu bestimmen – viel genauer als es bisher möglich ist.
"Mit PLATO kommen wir einer Antwort auf die fundamentale Frage nach Leben außerhalb unseres Sonnensystems näher", begeistert sich Prof. Hansjörg Dittus, der im Vorstand des DLR für die Raumfahrtforschung und -technologie zuständig ist, für das PLATO-Weltraumteleskop.
Wie bei allen Programmen der ESA ist die europäische Raumfahrtagentur für den Bau und den Start des Satelliten und dessen Betrieb im Weltraum verantwortlich. Ein Konsortium aus mehreren europäischen Forschungseinrichtungen liefert die Nutzlast, das wissenschaftliche Instrument mit den 26 Teleskopen, den Bordcomputer, das Datenzentrum und die wissenschaftliche Datenanalyse. Das DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin hat dabei die Leitung des Konsortiums inne und ist darüber hinaus gemeinsam mit dem DLR-Institut für Optische Sensorsysteme für die Ausleseelektronik der schnellen Teleskope sowie die Computer an Bord des Weltraumteleskops verantwortlich. Wichtige Beiträge des Instruments kommen aus Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien und Belgien. In den vergangenen drei Jahren hat das Instrumentenkonsortium unter der Leitung des DLR zusammen mit der ESA das PLATO-Konzept weiterentwickelt, das jetzt so positiv begutachtet wurde. Wenn alles planmäßig verläuft, wird PLATO 2026 mit einer Rakete vom Typ Sojus 2-1b vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou Französisch-Guyana aus ins Weltall starten.
PLATO wird mindestens zwei Jahre lang Hunderttausende von Sternen beobachten und dabei Gesteinsplaneten um sonnenähnliche Sterne finden. "Mit diesen wissenschaftlichen Daten erweitern wir nicht nur enorm unsere Kenntnisse über extrasolare Planeten, sondern wir werden sehr viel auch über Sterne, deren Entwicklung und damit auch unsere Galaxie lernen", so DLR-Wissenschaftlerin Prof. Dr. Heike Rauer.
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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Prof. Heike Rauer
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
DLR-Institut für Planetenforschung
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Fax: +49 30 67055-384
heike.rauer(at)dlr.de
Dr. rer. nat. Ruth Titz-Weider
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Extrasolare Planeten und Atmosphären
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ruth.titz(at)dlr.de