Hellsehen mit Methode
Zukunftsszenarien des Hochschulstandorts Adlershof
Wie sieht die Zukunft des Campus Adlershof aus? Um dessen Entwicklungspotenziale auszuloten, aber auch handfeste Verbesserungsvorschläge für eine noch größere Attraktivität zu erarbeiten, führten Geographiestudierende der Humboldt-Universität im Sommersemester eine Szenarioanalyse durch. Zu ihren Ergebnissen gehört, dass eine verbesserte Kommunikation – nach innen wie nach außen – von Adlershof als Bildungsstandort nötig ist.
2009 sind es zehn Jahre, dass es den Campus Adlershof der Humboldt-Universität (HU) gibt. Nach anfänglicher Ablehnung des Standorts durch Lehrende und Studierende sind die kritischen Stimmen leiser geworden. Was nicht heißt, dass bereits alles optimal ist. Eine geringe Aufenthaltsqualität und die große Entfernung zum HU-Hauptgebäude in Mitte werden weiterhin als Standortminus definiert.
Urbane Campus-Atmosphäre schaffen
Einer, der sich seit Jahren mit Adlershof als Technologiepark und studentischem Campus auseinandersetzt, ist Professor Harald Mieg vom Institut für Geographie der HU. In seinem letzten Projektseminar „Strategische Planung der Mensch-Umwelt-Systeme“ ging es um die Frage: Wie kann Adlershof sich entwickeln, um für Studierende noch attraktiver zu werden? Statt des Blicks in die Kristallkugel führten die 24 Seminargruppenteilnehmer eine sogenannte "formative Szenarioanalyse" durch und befragten Experten und Campusnutzer zum Hochschulstandort Adlershof. Moderne Ausstattung und gute Verkehrsanbindung standen mangelnder Vernetzung zwischen Studierenden und Unternehmen sowie fehlenden Informationen über Praktika gegenüber. „Weil viele die Möglichkeiten auf dem Campus gar nicht kennen, haben wir eine Praktikumsdatenbank entwickelt“, erzählt Seminarteilnehmer Tilman Versch. Unter <LINK /student _blank>www.adlershof.de/student</LINK> werden nicht nur Praktikumsangebote, sondern alle für Adlershof-Studierende relevanten Informationen auffindbar sein. Die rechnergestützte Szenarioanalyse erbrachte einige überraschende Ergebnisse: So spielt z. B. der Ausbau von Gastronomie und Freizeitangeboten strategisch eine geringere Rolle. Wichtiger ist es, eine urbane Campus-Atmosphäre zu schaffen.
Adlershoftag
Viel versprechen sich die Seminarteilnehmer auch vom geplanten Adlershoftag am 6. November, der zur Information der Studierenden und als Vernetzungsevent dient. Vorgesehen sind u. a. ein „Markt der Möglichkeiten“ im Erwin Schrödinger-Zentrum, auf dem sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Adlershof vorstellen, sowie ein „Uni-trifft-Firmen-Lauf“ mit Staffeln von Studierenden und Unternehmensmitarbeitern (Anmeldung: uni-trifft-firmen-lauf(at)student.hu-berlin.de). Die im Projektseminar mit wissenschaftlicher Methode gewonnenen theoretischen Erkenntnisse, finden im Campusleben damit praktischen Niederschlag.