Höher als zu Ross
DLR Verkehrsforschung späht Reitmeisterschaft aus
500.000 Besucher aus aller Welt sind bei den Pferdesport-Weltmeisterschaften 2006 in Aachen vom 20. August bis 03. September 2006 zu Gast. Viele von ihnen reisen entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem eigenen Auto in die Soers. Ein ideales Forschungsprojekt für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Denn neben Luft- und Raumfahrtforschung betreibt das DLR auch Verkehrs- und Energieforschung. Das Thema in Aachen: Daten für zukünftige Großereignisse sammeln. Antworten auf die Fragen suchen: Wo genau liegen beim Verkehrsaufkommen die Knackpunkte, wie lässt sich der Verkehr am besten leiten, um Staus weitestgehend zu vermeiden? Ganz unter dem Motto "Verstehen, prognostizieren und lenken".
Mehrere Kameras werden diesen Fragen aus luftiger Perspektive nachgehen: Von einem 13 Meter hohen Mast aus, an der Kreuzung Krefelder Straße - Prager Ring - Eulersweg, der Hauptzufahrt vom Turniergelände auf die Autobahn 4. Die Daten werden in ein mobiles Messfahrzeug weitergeleitet und können direkt vor Ort ausgewertet werden. "So lassen sich Verkehrsströme simulieren und Kurzzeitprognosen erstellen", sagt Carsten Dalaff vom DLR-Institut für Verkehrsforschung. Die Videomesstechnik erfasst dabei aber nicht nur Autos, LKW, Busse oder Radfahrer, sondern auch Fußgängerströme.
"Im Nachhinein können wir genau nachvollziehen, welches Fahrzeug wann aus welcher Richtung gekommen und wohin gefahren ist", sagt Dalaff. Schon beim CHIO 2005 war das DLR-Messfahrzeug im Einsatz und hatte wertvolle Informationen für die WM-Planung des ALRV und der Aachener Behörden geliefert. Damals waren bis zu 1300 Fahrzeuge stündlich von den Kameras auf dem ausfahrbaren Mast registriert worden.
Kontakt:
Carsten Dalaff
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Institut für Verkehrsforschung, Verkehrssystemtechnik Berlin
Tel.: +49 30 67055-205
Fax: +49 30 67055-202
E-Mail: carsten.dalaff(at)dlr.de