Im Gespräch mit Rawad Chammas
Der Maschinenbauingenieur sorgt bei der WISTA Management GmbH für Wissenstransfer
Maschinenbauer Rawad Chammas entdeckte bereits während seines Studiums an der Technischen Universität Berlin, dass er für Prozesse und die Vermittlung von Wissen in den verschiedenen Phasen der Entstehung von Technologien brennt. Dieser Leidenschaft geht der 33-Jährige seit einigen Jahren als Referent für Wissenstransfer beim Technologieparkentwickler WISTA nach. Er bringt hier etablierte Unternehmen mit Start-ups zusammen, verbindet die frischen Gedanken von Studierenden mit der Erfahrung von Forschenden und betreut die Angebote des Campus Club Adlershof. Immer auf der Suche nach passenden Formaten und Räumen für den kreativen Austausch. Eine neue Veranstaltungsreihe soll nun im Herbst die Grand Challenges adressieren.
Adlershof Journal: Wie gehören der Technologiepark Adlershof und Lösungen für die großen Herausforderungen der Zukunft zusammen?
Rawad Chammas: An Themen wie nachhaltige Mobilität, Lösungen für die Energiewende oder Digitalisierung wird hier schon sehr lange gearbeitet und geforscht. Lösungen zu den komplexen Herausforderungen werden in den wenigsten Fällen aus einer einzelnen Disziplin kommen. Vielmehr braucht es inter- und transdisziplinäre, technologie- und branchenübergreifende Zusammenarbeit. Unsere neue Veranstaltungsreihe „TechConnect Adlershof: Grand Challenges“ soll dafür eine Plattform bieten.
Was heißt das konkret?
Wir wollen eine jährlich stattfindende Konferenz zu einem spezifischen Themenbereich etablieren. Den Vorreiter macht eine Veranstaltung zum Thema „Intelligente Materialien und zirkuläres Wirtschaften“ am 6. November 2023 im Forum Adlershof – eingebettet in die parallel stattfindende Berlin Science Week. Die zirkuläre Wirtschaft soll den Lebenszyklus von Produkten verlängern, Ressourcen effizienter nutzen und Abfall minimieren. Aus der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) werden hier beispielsweise konkrete Vorhaben dazu vorgestellt. Aber auch Circular Berlin, ein gemeinnütziger Verein, der die hauptstädtischen Stoffströme hin zu einer Kreislaufstadt neugestalten will, wird auf der Veranstaltung Impulse setzen. Neue Materialien spielen ebenso eine entscheidende Rolle, wie auch das wichtige Thema Energie, deren Produktion und Speicherung. Rund um das Thema Energie planen wir bereits eine weitere Veranstaltung im nächsten Jahr. Das sind drei große und dringliche Themenkomplexe, bei denen wir uns wünschen, dass Adlershof als Innovationstreiber beim Finden wissenschaftlich-technischer Lösungen für Problemstellungen wahrgenommen wird und zum Klimaschutz beitragen kann.
Welche Aktivitäten sind neben den Veranstaltungsformaten geplant?
Künftig wollen wir auch physischen Raum zur Entwicklung und Erprobung neuer Technologien zur Verfügung stellen.
Wie können Sie Ihre Erfahrungen einbringen?
Meine nun auch schon sieben Jahre Erfahrungen im Technologiepark Adlershof – sei es bei der Organisation von Acceleratorprogrammen und Innovationsworkshops oder von Aktivitäten zur Talentgewinnung – helfen unbedingt. Ich war schon immer sehr zielstrebig und neugierig: Mit 18 Jahren bin ich zum Studium nach Berlin gekommen und habe hier schon angefangen, mein Wissen in unterschiedlichen Projekten zu erproben: Ich habe ein studentisches Café geleitet, interkulturelle Events organisiert, eine Restaurantkette in Kolumbien gegründet und etabliert und dafür einen speziellen Grill entwickelt oder auch Robotik für die Kaffeeernte konzipiert.
Peggy Mory für Adlershof Journal