Kanzler in Adlershof
Gerhard Schröder und Klaus Wowereit informierten sich über die Leistungen von Wissenschaft und innovativen Unternehmen in Berlin
Bundeskanzler Gerhard Schröder besichtigte am Dienstag, dem 14.9.2004, Berlin Adlershof, die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Der Besuch fand im Rahmen des Landestages statt, zu dem der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit den Kanzler eingeladen hatte. Zu den Teilnehmern zählte auch Tilo Braune, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.
"Innovative Forschung braucht das Interesse und die Rückendeckung der Politik." Mit diesen Worten begrüßte Professor Jürgen Mlynek, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), den Bundeskanzler und den Regierenden Bürgermeister auf dem Campus Adlershof. Mlynek weiter: „Mit seiner zukunftsweisenden, interdisziplinär vernetzten Ausrichtung ist Adlershof ein Paradebeispiel für einen modernen Hochschulstandort."
Berlin Adlershof ist ein integrierter Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort, der auf der Grundlage eines einheitlichen städtebaulichen Konzepts entwickelt wird. Kern ist Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark. Neben den mathematisch-naturwissenschaftlichen Instituten der HU Berlin bilden zwölf außeruniversitäre Forschungsinstitute und 365 technologieorientierte Unternehmen dessen Fundament. Hinzu kommen 115 Medienunternehmen sowie 165 sonstige Unternehmen. Mit insgesamt rund 10.000 Beschäftigten weist Adlershof von allen Aufbauprojekten in den neuen Bundesländern die beste Be-schäftigungsbilanz auf.
Im Mittelpunkt des Besichtigungsprogramms standen vier Beispiele innovativer Forschungs- und Entwicklungsleistungen bzw. deren Umsetzung in Produkte.
Jürgen P. Rabe, Professor für Experimentelle Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin stellte vor, wie Grundlagenforschung für eine künftig molekulare Informationstechnologie betrieben wird. Die belebte Natur selbst zeige, so Rabe, dass eine molekulare Informationstechnologie möglich ist. Einzelne Proteine in einer Zellmembran können elektrische Ströme schalten und in einem einzelnen DNA-Strang ist unser Erbgut gespeichert. Die Frage des Physikers lautet daher, wie aus Nano-Wissenschaft eine Nano-Technologie wird. Anschaulicher Beweis für die Verwirklichung auch in künstlichen Systemen ist der kürzlich realisierte Ein-Molekül-Transistor mit molekularem Nano-Gate, den Rabe mit seinem Team erfunden hat.
Die FMB Feinwerk- und Messtechnik GmbH Berlin und die Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung m. b. H. (BESSY) demonstrierten am Beispiel einer Ultrahochvakuum-Kammer ein Produkt ihrer langjährigen Zusammenarbeit. BESSY ist heute die größte Synchrotronstrahlungsquelle der modernsten Generation im weichen Röntgenbereich in Europa, zu der jährlich mehr als 1.000 Wissenschaftler aus aller Welt kommen. FMB ist ein hoch spezialisiertes Unternehmen mit dem Schwerpunkt Ultrahochvakuumtechnik für Applikationen in der Speicherringtechnik. Zu den Kunden des Adlershofer Unternehmens zählen mittlerweile Speicherringe in aller Welt, darunter in Kanada und Australien.
Das Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST und die ideea Messe- und Dekorationsbau GmbH präsentierten mit "ideea virtual" ein mobiles 3-D-Projektionssystem. Basis ist das von den Fraunhofer-Forschern entwickelte X-RoomsTM-System, das Stereoprojektionen mit Standardkomponenten ermöglicht. Die ideea GmbH setzt diese Technologie in der Praxis ein. Mit einem Joystick können sich Kunden in geplanten Studio, Bühnen- oder Messebauten im Maßstab 1:1 bewegen.
Das Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH) ist eines der führenden Institute für anwendungsorientierte und industrienahe Forschung in der Mikrowellentechnik und Optoelektronik. Die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern garantiert die schnelle Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis. Für seinen erfolgreichen Technologietransfer wurde das FBH erst kürzlich mit dem Preis „WissensWerte“ ausgezeichnet. Die marktorientierte Ausrichtung des Instituts hat bereits vier Spin-offs hervorgebracht, darunter die eagleyard Photonics GmbH. Das Unternehmen produziert und vermarktet am FBH entwickelte Hochleistungslaserdioden, die unter in GPS-Satelliten der nächsten Generation eingesetzt werden.
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