Raus aus dem Klassenzimmer und rein in die Forschung
HU-Institut für Physik und Desy in Zeuthen beteiligen sich an Schülerforschungstagen
Seit Anfang März öffnen Forschungseinrichtungen rund um den Globus ihre Türen und laden Schülerinnen und Schüler ein, sich einen Tag lang als Teilchenphysiker zu versuchen. Mehr als 8000 Jugendliche werden dieses Jahr an den International Hands on Particle Physics Masterclasses teilnehmen und Daten analysieren, die am weltgrößten Beschleunigerring am Cern in Genf – dem Large Hadron Collider (LHC) – aufgezeichnet wurden.
In Videokonferenzen, die Wissenschaftler am Cern moderieren, können die Schülergruppen aus Europa, den USA, Südafrika, Brasilien und Israel ihre Messergebnisse zusammenführen. Zum ersten Mal können die Schüler mit echten Daten vom LHC arbeiten, die vor einigen Monaten erst aufgezeichnet wurden. Drei Experimente am Teilchenbeschleuniger LHC – Atlas, CMS und Alice – haben Daten für das internationale Schülerforschungsprogramm zur Verfügung gestellt. Die Schülerinnen und Schüler können beispielsweise das Z-Boson vermessen, die Struktur des Protons ergründen, so genannte „Strangeness“-Teilchen oder das Higgs-Teilchen aufspüren.
Am 21. März 2011 werden etwa 70 Jugendliche aus Berlin und Brandenburg den Campus Adlershof aufsuchen und dort einen Tag lang als Nachwuchs-Teilchenphysiker arbeiten. Die Jugendlichen schauen den Wissenschaftlern über die Schulter und analysieren selber Daten, die bei Kollisionen zwischen Elementarteilchen am weltgrößten Beschleunigerring am Cern in Genf aufgezeichnet wurden. Diese Begegnung mit der faszinierenden und hochaktuellen Teilchenphysik-Forschung wird von der IPPOG (International Particle Physics Outreach Group) veranstaltet. An der Humboldt-Universität werden die Schülerforschungstage vom Institut für Physik in enger Zusammenarbeit mit dem Desy-Standort in Zeuthen ausgerichtet.
Die International Hands on Particle Physics Masterclasses finden vom 4. bis zum 26. März 2011 statt. 100 Universitäten und Forschungsinstitute in 23 Ländern nehmen daran teil, darunter 18 Einrichtungen in Deutschland, bei denen sich mehr als 1100 Jugendliche angemeldet haben. Über ein Tochterprogramm sind weitere 30 Institute in den USA beteiligt.
Weitere Informationen:
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Physik
Tel.: 030 / 2093-7671
schwanke(at)physik.hu-berlin.de