Rente kann noch warten
13 Seniorprofessuren unterstützen die Lehre an der Humboldt-Universität
13 Professorinnen und Professoren verschiedenster Fachrichtungen haben sich entschlossen, den Ruhestand noch etwas warten zu lassen. Als Seniorprofessorin oder -professor für die Lehre werden sie an der HU zunächst ein Jahr lang bis zu neun Semesterwochenstunden unterrichten. Finanziert werden die Professuren durch den Qualitätspakt Lehre, bei dem die HU mit dem Antrag „Übergänge“ erfolgreich war und mit knapp 13 Millionen Euro gefördert wird. „Zur besseren Betreuung der Studierenden in der Studieneingangsphase hat sich die Seniorprofessur sehr bewährt. Wir freuen uns sehr über diese Möglichkeit und das große Interesse bei den Professorinnen und Professoren, die dazu beitragen, die Betreuungsrelation der Studierenden enorm zu verbessern und ihnen die Chance zur Spezialisierung geben“, sagt Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart, Vizepräsident für Studium und Internationales an der Humboldt-Universität.
Mit den Seniorprofessuren möchte die Universität neben der Ehrung außerordentlicher Leistungen den Erfahrungsschatz ausgewählter Professoren nach ihrer Emeritierung oder Pensionierung weiterhin aktiv nutzen, ohne dem Nachwuchs den Zugang auf Professuren zu versperren. „Die neuen Seniorprofessuren besetzen keine regulären Lehrstühle, sondern sind eigens durch unseren erfolgreichen Antrag Übergänge im Qualitätspakt Lehre eingerichtet und finanziert. Sie dienen einer wirklichen quantitativen und qualitativen Bereicherung und Verbesserung der Lehrsituation“, so Kämper-van den Boogaart.
Bei allen Seniorprofessoren handelt es sich um herausragende Lehrende, die – zum größten Teil an der HU – außergewöhnliches Engagement und hohe Qualität im Bereich der Lehre gezeigt haben.
„Die akademische Freiheit beginnt mit der Emeritierung“, sagt Prof. Dr. Charles B. Blankart von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Jüngere Professorinnen und Professoren stünden oft unter dem Druck von wissenschaftlichen Publikationen. „Dieser Zwang endet mit der Entpflichtung. Den eigenen Neigungen steht jetzt nichts mehr im Wege“, so Blankart. „Doch nur Forschung ohne Lehre bringt auch nichts. Da fehlt die Rückkopplung mit den Studierenden. Daher stellt die Seniorprofessur die ideale Kombination für Forschung und Lehre dar."
Prof. Renate Kroll hat bereits Erfahrung mit der Seniorprofessur gesammelt und nun um ein weiteres Jahr verlängert: „Um im Dialog mit den Studierenden zu bleiben, ist die Seniorprofessur geradezu ideal", findet die Romanistin, der die Nachwuchsförderung ein großes Anliegen ist. Als Mitglied des Auswahlausschusses der Studienstiftung des deutschen Volkes nimmt sie die Begabtenförderung wahr. Im Jahre 2001 rief Renate Kroll die Fonte-Stiftung zur Förderung des geisteswissenschaftlichen Nachwuchses ins Leben. „Die Seniorprofessur ermöglicht es mir, Studierende in Forschungsprojekte einzubeziehen, sie an Veröffentlichungen zu beteiligen und so auf den wissenschaftlichen Alltag vorzubereiten.“
Folgende Professoren werden die Lehre an der HU bereichern:
- Prof. Dr. Wilfried Pestemer (Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Fachgebiet Phytomedizin)
- Prof. Dr. Jürgen Hahn (Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Fachgebiet Agrartechnik)
- Prof. Dr. Reinhard Stößer (Institut für Chemie)
- Prof. Dr. Michael Müller-Preußker (Institut für Physik)
- Prof. Dr. Wolfgang Nolting (Institut für Physik)
- Prof. Dr. Wolfgang Schulz (Institut für Mathematik)
- Prof. Dr. Bernhard Nitz (Institut für Geographie)
- Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Institut für Geschichte)
- Prof. Dr. Renate Kroll (Institut für Romanistik)
- Prof. Dr. Ewald Lang (Institut für deutsche Sprache und Linguistik)
- Prof. Dr. Klaus Marxen (Rechtswissenschaftliche Fakultät)
- Prof. Dr. Charles Blankert (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
- Prof. Dr. Jürgen Schlaeger (Großbritannienzentrum)
Kontakt:
Constanze Haase
Pressesprecherin des Präsidenten (amtierend)
Humboldt-Universität zu Berlin
Telelfon: 030 2093 2332
E-Mail: constanze.haase(at)uv.hu-berlin.de