Technikzwerge mit gigantischer Wirkung
Die microsys-Berlin 2007 lädt wieder ein
Sind Batterien und Akkus für portable Elektronikgeräte und autonome Mikrosysteme überlebt? Damit Mikroelektronik und Mobilkommunikation ihren Siegeszug fortsetzen können, muss die Energieversorgung mit der Erweiterung der Funktionen bei gleichzeitiger Miniaturisierung Schritt halten. Batterien und Akkus stoßen dabei an ihre Grenzen. Auf der Suche nach Alternativen wird weltweit an der Entwicklung von Minibrennstoffzellen gearbeitet. Da Brennstoffzellen Strom aus sehr energiereichen Stoffen wie Methanol oder Wasserstoff erzeugen, sollen sie künftig die Energieversorgung von Handy, Laptop und Kamera sowie auch von drahtlos vernetzten Sensoren wie die eGrains, am Körper tragbare Elektronik und medizintechnischen Mikrosystemen sicherstellen. Als Trendsetter in diesem Bereich gilt Dr. Robert Hahn: Der Forscher vom Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) hat ein Mikrobrennstoffzellensystem entwickelt, das eine deutlich höhere Energiedichte als Batterien besitzt. „Wir haben nicht nur eine sehr kleine Brennstoffzelle, sondern auch einen Wasserstofferzeuger im Qubikzentimeterformat, mit dem sich die Betriebszeit gegenüber heutigen Gerätebatterien deutlich erhöhen lässt“, so Hahn. Seine Mikrobrennstoffzelle im Knopfzellenformat besteht aus Polymer- und Metallfolien. Im Vergleich zu anderen Technologien ermöglicht das eine Übertragbarkeit auf kostengünstige Rolle-zu-Rolle Prozesse. Bereits 2008 steht die Überführung in die Produktion auf der Tagesordnung. Damit steht der Massenproduktion von preiswerten Mikro-Brennstoffzellen nichts mehr im Wege.
Treffpunkt: 7. - 8. März in Adlershof
Robert Hahn ist einer der Referenten auf der diesjährigen microsys-Berlin. Die im zweijährigen Rhythmus stattfindende Kongressmesse lädt am 7. und 8. März 2007 bereits zum vierten Mal nach Adlershof ein. Berlin und besonders Adlershof hat auf Grund seiner Konzentration von Forschungseinrichtungen und innovativen Technologieunternehmen auf diesem Feld und einer hier bereits erfolgreich praktizierten engen Zusammenarbeit das Potenzial, zukünftig ein internationales Kompetenzzentrum für diese Schlüsseltechnologie zu werden. Besonderes Augenmerk wird auf die regionale und überregionale Netzwerktätigkeit unter Einbeziehung von regional ansässigen KMU gelegt. Die microsys-Berlin bildet für diese Aktivitäten eine kommunikative Plattform. Sie hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem wichtigen Treffpunkt rund um die Mikrosystemtechnik entwickelt.
„Unternehmen wie die Physik Instruments GmbH, Karlsruhe, die mechOnics ag, München und die F&K Delvotec Semiconductor GmbH aus Österreich sind unter den gemeldeten 38 Ausstellern“, sagt Eberhard Stens von der Technologiestiftung Berlin, Organisator der Veranstaltung. 26 Fachvorträge stehen auf dem Programm. „Mit der Alternativen Energiegewinnung und den Sensorsystemen für die Security haben wir in diesem Jahr zwei neue Themen ins Kongressprogramm aufgenommen“, sagt Dr. Klaus-Dieter Lang, fachlicher Programmkoordinator der microsys-Berlin, der wie Robert Hahn am IZM arbeitet. So wird auch Jürgen Lust von der Firma Lust Antriebstechnik in wenigen Tagen unter den Referenten sein, um seine Entwicklungen im Bereich Magnetische Sensoren als Elemente von innovativen Mikrosystemen vorzustellen. Denn die innovativen, hoch zuverlässigen und funktionalen Zugangskontrollen beispielsweise in der Fahrzeug- oder Personenerkennung spielen eine immer wichtigere Rolle .
„Auto der Zukunft“
Mit Spannung erwartet werden auch die diesjährigen Key Note-Sprecher. Neben dem weit über Adlershof hinaus bekannten Prof. Günther Tränkle vom Ferdinand-Braun-Institut, der Ausführungen zu Hybriden Diodenlaser Systemen für den sichtbaren Spektralbereich macht, spielt das Stichwort „Auto der Zukunft“ eine Rolle: Besonders froh ist Klaus-Dieter Lang, dass Dr. Stefan Finkbeiner von der Robert-Bosch GmbH über Trends und Herausforderungen von Mikrosystemen für Automobilanwendungen und Dr. Tilman Seubert, Hella KGaA Hueck & Co, zu Fahrerassistenzsystemen für verbesserte Verkehrssicherheit sprechen werden.
Abgerundet wird das Programm wieder mit einem Tag der offenen Tür. Am Donnerstag, den 8. März jeweils um 11 und 13 Uhr, lädt der Fachbereich Microsystem Engineering vom IZM dazu in die Volmerstraße 9A ein.
Kurzentschlossene, die sich noch nicht am Kongress angemeldet haben, wird empfohlen, dies per E-Mail unter info(at)microsys-berlin.com zu tun.
Der Eintritt für die Messe ist kostenlos.
Kontakt:
Prof. Dr. Eberhard Stens
Tel.: 6392-5170
E-Mail: info(at)microsys-berlin.com