Page 14 - Adlershof Journal Juli/August 2015
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GRÜNDER
Vulkangestein als Basis für das neue Wärmedämmverbundsystem
Doch die Interbran-Experten fügen dem Dämmstoff noch ein Silikat
als Additiv hinzu, das laut Schümchen die Wärmedämmung um das
Dreifache erhöht. Vor allem Andreas Gabriel hat jahrelang an die-
sem Verfahren getüftelt und sich zudem an Forschungsprojekten mit
Fraunhofer-Instituten etwa in Oberhausen oder Potsdam beteiligt.
Herausgekommen ist eine Methode, mit der sich das Additiv unter
milden Bedingungen in die Perlit-Schicht einbauen lässt. Während
sonst dafür Temperaturen von 300 Grad Celsius und Drücke von 250 bar
benötigt und organische Lösungsmittel verwendet werden, schaffen
es die Neuadlershofer in wässrigem Medium bei 40 Grad und Normal-
druck. Zudem ist das Produkt äußerst effektiv. „Wir erfüllen mit einer
sieben Zentimeter dicken Wärmedämmschicht die Anforderungen der Einstellung der hydrophoben, d. h. wasserabweisenden
Energieeinsparverordnung (EnEV)“, sagt das Mitglied des Interbran- Eigenschaften von Perlit
Andreas Gabriel: Präsentiert stolz das neue Wärmedämmverbundsystem
Vorstandes. Mit Styropor bräuchte man einen 20 Zentimeter dicken
Klotz für ein vergleichbares Resultat. pj
Wärmedämmung aus dem Vulkan ANZEIGE
„Super-Wärmedämmverbundsystem“, das Wortungetüm kommt Kurt Schümchen flott von den
Lippen. Kein Wunder, schließlich beschreibt er damit das Produkt der neu gegründeten Interbran
Systems AG, das bereits mit mehreren Patenten geschützt ist.
M it dem Interbran-Verbundsystem ließen sich Gebäude Schümchen, der auch Geschäftsführer zweier Firmen im badischen
vorzüglich dämmen, es handele sich um rein mineralisches Hockenheim und Eggenstein ist, und Gabriel, sein „Mann vor Ort
Material mit besten ökologischen Eigenschaften, sagt der in Adlershof“, jedoch nicht. Die Produktion musste schleunigst
49-jährige Chemieingenieur aus der Eifel, der in Aachen studiert anlaufen, denn 1.000 Quadratmeter des neuen Interbran-Wär-
hat, seit etwa 20 Jahren in der Karlsruher Gegend aktiv ist und medämmsystems waren bereits für die Sanierung einer Mann-
nun auch in Berlin tätig wird. heimer Kita geordert. So wurden schon Mitte Januar in die da-
mals noch leeren Hallen die ersten Säcke voller Perlit geliefert.
Anfang 2015 ist Schümchen mit seinem Mitarbeiter Andreas Dabei handelt es sich um Vulkangestein, das in der Türkei, Grie-
Gabriel, ebenfalls Chemieingenieur, in das Adlershofer Zentrum chenland oder Ungarn gewonnen wird, in Form grau-weißer, vier
für Photovoltaik und Erneuerbare Energien (ZPV) eingezogen. bis fünf Millimeter großer Kugeln, die aus Silikaten bestehen.
Zwei Hallen mit je 800 Quadratmetern dienen als Technikum
und Produktionsstätten, dazu Büroräume und ein Labor, in dem Als ideales Material zur Wärmedämmung sieht Schümchen die
eine Technikerin tätig ist. Vom Standort Adlershof ist Schümchen kleinen, luftgefüllten Kügelchen: „rein mineralisch, sehr leicht,
begeistert, ihm imponieren die vielen Kontakt- und Kooperati- nicht brennbar, gute Dämmeigenschaften dank der einge-
onsmöglichkeiten mit der Berliner Humboldt-Universität und schlossenen Luft“. Zudem sei das Material diffusionsoffen, also
außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Eine Partnerschaft durchlässig für Wasserdampf. Das verhindert Dauerfeuchte,
mit Berlin-Chemie existiert bereits. Viel Unterstützung habe es die zu Bauschäden führen kann. Perlit lässt sich als natürliches
durch die Berlin Partner GmbH gegeben. Die Berater hätten viele Produkt problemlos entsorgen oder wieder verwenden, etwa als
Türen geöffnet und gut über Fördermöglichkeiten informiert. Kompost. Attraktiv ist zudem, dass der Nachschub unbegrenzt
gesichert ist. Dank dieser Eigenschaften übertrumpft Perlit
Diese Anträge sind längst geschrieben, die Räume im ZPV andere Dämmstoffe wie beispielsweise das als brennbar und
bezogen und eingerichtet. Viel Zeit zum Eingewöhnen hatten schimmelanfällig kritisierte Styropor bei weitem.
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Vulkangestein als Basis für das neue Wärmedämmverbundsystem
Doch die Interbran-Experten fügen dem Dämmstoff noch ein Silikat
als Additiv hinzu, das laut Schümchen die Wärmedämmung um das
Dreifache erhöht. Vor allem Andreas Gabriel hat jahrelang an die-
sem Verfahren getüftelt und sich zudem an Forschungsprojekten mit
Fraunhofer-Instituten etwa in Oberhausen oder Potsdam beteiligt.
Herausgekommen ist eine Methode, mit der sich das Additiv unter
milden Bedingungen in die Perlit-Schicht einbauen lässt. Während
sonst dafür Temperaturen von 300 Grad Celsius und Drücke von 250 bar
benötigt und organische Lösungsmittel verwendet werden, schaffen
es die Neuadlershofer in wässrigem Medium bei 40 Grad und Normal-
druck. Zudem ist das Produkt äußerst effektiv. „Wir erfüllen mit einer
sieben Zentimeter dicken Wärmedämmschicht die Anforderungen der Einstellung der hydrophoben, d. h. wasserabweisenden
Energieeinsparverordnung (EnEV)“, sagt das Mitglied des Interbran- Eigenschaften von Perlit
Andreas Gabriel: Präsentiert stolz das neue Wärmedämmverbundsystem
Vorstandes. Mit Styropor bräuchte man einen 20 Zentimeter dicken
Klotz für ein vergleichbares Resultat. pj
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„Super-Wärmedämmverbundsystem“, das Wortungetüm kommt Kurt Schümchen flott von den
Lippen. Kein Wunder, schließlich beschreibt er damit das Produkt der neu gegründeten Interbran
Systems AG, das bereits mit mehreren Patenten geschützt ist.
M it dem Interbran-Verbundsystem ließen sich Gebäude Schümchen, der auch Geschäftsführer zweier Firmen im badischen
vorzüglich dämmen, es handele sich um rein mineralisches Hockenheim und Eggenstein ist, und Gabriel, sein „Mann vor Ort
Material mit besten ökologischen Eigenschaften, sagt der in Adlershof“, jedoch nicht. Die Produktion musste schleunigst
49-jährige Chemieingenieur aus der Eifel, der in Aachen studiert anlaufen, denn 1.000 Quadratmeter des neuen Interbran-Wär-
hat, seit etwa 20 Jahren in der Karlsruher Gegend aktiv ist und medämmsystems waren bereits für die Sanierung einer Mann-
nun auch in Berlin tätig wird. heimer Kita geordert. So wurden schon Mitte Januar in die da-
mals noch leeren Hallen die ersten Säcke voller Perlit geliefert.
Anfang 2015 ist Schümchen mit seinem Mitarbeiter Andreas Dabei handelt es sich um Vulkangestein, das in der Türkei, Grie-
Gabriel, ebenfalls Chemieingenieur, in das Adlershofer Zentrum chenland oder Ungarn gewonnen wird, in Form grau-weißer, vier
für Photovoltaik und Erneuerbare Energien (ZPV) eingezogen. bis fünf Millimeter großer Kugeln, die aus Silikaten bestehen.
Zwei Hallen mit je 800 Quadratmetern dienen als Technikum
und Produktionsstätten, dazu Büroräume und ein Labor, in dem Als ideales Material zur Wärmedämmung sieht Schümchen die
eine Technikerin tätig ist. Vom Standort Adlershof ist Schümchen kleinen, luftgefüllten Kügelchen: „rein mineralisch, sehr leicht,
begeistert, ihm imponieren die vielen Kontakt- und Kooperati- nicht brennbar, gute Dämmeigenschaften dank der einge-
onsmöglichkeiten mit der Berliner Humboldt-Universität und schlossenen Luft“. Zudem sei das Material diffusionsoffen, also
außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Eine Partnerschaft durchlässig für Wasserdampf. Das verhindert Dauerfeuchte,
mit Berlin-Chemie existiert bereits. Viel Unterstützung habe es die zu Bauschäden führen kann. Perlit lässt sich als natürliches
durch die Berlin Partner GmbH gegeben. Die Berater hätten viele Produkt problemlos entsorgen oder wieder verwenden, etwa als
Türen geöffnet und gut über Fördermöglichkeiten informiert. Kompost. Attraktiv ist zudem, dass der Nachschub unbegrenzt
gesichert ist. Dank dieser Eigenschaften übertrumpft Perlit
Diese Anträge sind längst geschrieben, die Räume im ZPV andere Dämmstoffe wie beispielsweise das als brennbar und
bezogen und eingerichtet. Viel Zeit zum Eingewöhnen hatten schimmelanfällig kritisierte Styropor bei weitem.
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